Geköpfter Schafbock in Krefeld Kein Blut: Täter gingen professionell vor

Krefeld · Der Fall des geköpften Schafbocks, der in den frühen Morgenstunden auf dem Kinder-Bauernhof "Mallewupp" in Krefeld entdeckt wurde, wirft weiterhin viele Fragen auf. Leiterin Silvia Schiratti ist von der Professionalität der Täter geschockt.

Krefeld: Schock auf Kinder-Bauernhof "Mallewupp"
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Weiterhin ist ungeklärt, wann und warum das Tier vom Bauernhof umgebracht worden ist. "Wir wissen bisher nur, dass es zwischen Donnerstagnachmittag 16 und Freitagmorgen 8 Uhr getötet wurde. Bezüglich des Motivs wissen wir bisher gar nichts", erklärt der Pressesprecher der Polizei Krefeld, Wolfgang Weidner.

Der Tathergang lässt sich mittlerweile annähernd wiedergeben und spiegelt wieder, was alle Beteiligten vermuten — die Unbekannten gingen äußerst professionell vor: "Es waren definitiv mehrere Täter, die über die Zäune auf die Weide kamen, den Bock anschließend in ein kleines Gehege drängten oder vielleicht lockten und ihn köpften. Der Kopf wurde genau an der Halswirbelsäure abgetrennt", sagt Schiratti.

Die Leiterin des Vereins zeigte sich erstaunt, dass es "keinerlei Anzeichen von einem Kampf" gibt. Ebenso verwundert war sie über den Tatort, denn: es wurde kein einziger Bluttropfen gefunden. Rationale Erklärungen existieren derzeit nicht.

Zahlreiche Vermutungen

Vermutungen gibt es dafür aber schon zahlreiche. "In der vergangenen Nacht war Vollmond, es kann also rein theoretisch sein, dass es sich um ein okkultes Motiv handelt", mutmaßt die Leiterin des Vereins, das würde dann auch das fehlende Blut zumindest ansatzweise erklären. Andererseits, so Schiratti, könnten es die Täter auch auf das schöne Geweih des Bocks abgesehen haben. Aufschluss könnten die Untersuchungen des Kadavers bringen, derzeit ist der Schafsbock im Veterinäramt.

Ein großes Problem sieht die Leiterin jedoch in der Erklärung des Vorfalls an die Gäste. In diesem Fall sind das primär Kinder im Vor— und Grundschulalter, die auf dem Bauernhof den Umgang mit Tieren lernen können. "Mir graut es schon jetzt davor, meiner kleinen Tochter zu erzählen, warum der Schafsbock nicht mehr da ist". Die Schafschur, die für den nächsten Samstag geplant war, wird dementsprechend auch ausfallen.

(EW/nbe/EW)
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