Krefeld Kathstede will Einzelgespräche mit Politikern

Krefeld · Rund 500 000 Euro weniger freiwillige Zuschüsse darf die Stadt in 2014 an Vereine zahlen. Oberbürgermeister und Verwaltung wollen nächste Woche festlegen, wer wie viel bekommt – und mit den Fraktionen einzeln diskutieren.

 Oberbürgermeister Gregor Kathstede gestern bei der Pressekonferenz im Krefelder Rathaus.

Oberbürgermeister Gregor Kathstede gestern bei der Pressekonferenz im Krefelder Rathaus.

Foto: Thomas Lammertz

Rund 500 000 Euro weniger freiwillige Zuschüsse darf die Stadt in 2014 an Vereine zahlen. Oberbürgermeister und Verwaltung wollen nächste Woche festlegen, wer wie viel bekommt — und mit den Fraktionen einzeln diskutieren.

Nach dem Scheitern des Runden Tisches zur Zuschussliste am Dienstag hat Oberbürgermeister Gregor Kathstede gestern in einer Pressekonferenz erklärt, die Liste am nächsten Dienstag im Verwaltungsvorstand definitiv beschließen zu lassen und dann den Fraktionen zuzusenden. "Ich werde dann zu Einzelgesprächen mit den Fraktionen einladen, um die Liste zu erörtern", sagte er im Rathaus. "Ein weiterer Runder Tisch bringt jetzt wenig." Kämmerer Ulrich Cyprian warnte gestern: "Der Runde Tisch war ein neuer Tiefpunkt der politischen Streitkultur in Krefeld. Wir müssen aufpassen, dass der Name Krefeld nicht nur noch belächelt wird."

Ziel von Kathstede und Cyprian ist es, dass die Vereine Sicherheit darüber gewinnen, mit welchen Zuschüssen sie 2014 rechnen können. Wie Kathstede einräumte, wäre die Verwaltung bereit gewesen, die Zuschussliste alleine ohne die Politik festzulegen. "Die Bezirksregierung hat aber am Dienstag Signale gegeben, dass die Politik hinter der Liste stehen muss."

Es geht um die Zuschüsse an Vereine und Verbände, die sich Krefeld leistet — neben den gesetzlichen Leistungen gibt es laut Stadt freiwillige Zuschüsse in Höhe von 2,25 Millionen Euro. Für das Jahr 2013 hatte Oberbürgermeister Kathstede erreicht, dass allen Bezuschussten 90 Prozent der ursprünglich zugesagten Summe ausgezahlt werden konnten. Für 2014 sollen nur noch rund 75 Prozent der freiwilligen Zuschüsse fließen: Die Einsparsumme gegenüber der ursprünglich geplanten Zuschüsse liegt somit bei — grob kalkuliert — 500 000 Euro. Die Stadt prüft bereits, welche Verträge sie kündigen kann — pro forma.

Weitreichender , werden aber die Einsparungen sein, die Krefeld in den kommenden Jahren zu stemmen hat. Mit der Aufstellung des Haushaltssicherungskonzeptes 2015 — 2018 werde es "massive und brutale Eingriffe" geben, sagte Kathstede. "Wir müssen die Bürger auf extrem schwierige Zeiten einstellen." Die Schließung von Bädern in Krefeld zu Sparzwecken schloss er aus, "aber natürlich werden wir über Öffnungszeiten, Eintrittspreise, Parkgebühren vor Bädern und die Wassertemperatur reden müssen." Eine Schließung des Theaters schloss er gestern ebenso aus. Beim Theater sei gerade erst mit Mönchengladbach der Vertrag "Theater mit Zukunft II" geschlossen worden,geknüpft daran sei die Vertragsverlängerung mit Intendant Michael Grosse gewesen. Diesen Vertrag müsse man einhalten. Einen Verkauf der Stadtwerke hält er auch für unrealistisch. "Wir erleben bundesweit, dass Werke rekommunalisiert werden. Die SWK leisten einen wichtigen Strukturbeitrag für Krefeld." Einen Verkauf von Stadtwerke-Sparten — wie von der FDP vorgeschlagen — schloss er nicht aus.

(RP)
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