Krefeld Kathstede verteidigt Erhöhung der Kita-Beiträge in Brief an Eltern

Krefeld · Der Krefelder Ron Schreyer hatte in einem Brief an Oberbürgermeister Kathstede kritisiert, dass es zu wenige Plätze für Über-Dreijährige gibt. Kathstede antwortete - und erklärt im Brief die Beitragserhöhung.

 Krefelds OB Gregor Kathstede

Krefelds OB Gregor Kathstede

Foto: Lammertz, Thomas

In einem Brief an ein Krefelder Elternpaar hat Oberbürgermeister Gregor Kathstede jetzt zur umstrittenen Erhöhung der Beiträge für Kindertagesstätten Stellung genommen. Das Schreiben liegt unserer Zeitung vor. Kathstede verweist darin darauf, dass die Gemeindeprüfungsanstalt Krefeld eine Erhöhung der Gebühren empfohlen habe. "Ich darf in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass die Elternbeiträge seit August 2008 nicht angepasst wurden. Nach der Erhöhung wird der Elternbeitragsanteil bei ca. 15 Prozent liegen und damit immer noch deutlich unter den von Land vorgesehenen 19 Prozent", schreibt Kathstede. Der tatsächliche Elternbeitrag liege derzeit in Krefeld bei nur 13 Prozent. Den Rest zahle die öffentliche Hand.

Der Krefelder Vater Ron Schreyer hatte zuvor einen Brief an Oberbürgermeister Kathstede geschrieben, den er auch den Krefelder Medien weiterleitete. Darin berichtete Schreyer, dass ihm empfohlen wurde, seine einjährige Tochter Greta deutlich früher in der Kita anzumelden, damit ein Platz für die Zeit gesichert ist, wenn das Kind drei Jahre alt ist. Dadurch entstünden ihm aber Mehrkosten in Höhe von 8732 Euro, rechnete Schreyer vor - dies seien 469 Prozent mehr als er eigentlich zahlen müsste.

Kathstede betont in dem Antwortbrief, dass die Verwaltung unter Beachtung mehrerer Rahmenbedingungen die Kita-Gebühren neu kalkuliert und dem Rat zur Beschlussfassung vorgelegt habe. Demnach sei oberstes Prinzip gewesen, dass die Geschwisterkinderbefreiung beibehalten werden kann. Auch sollte es zusätzliche Einkommensstufen für höhere Einkommensgruppen geben. Parallel dazu sollte es eine lineare Gebührenerhöhung um sieben Prozent für alle Einkommensstufen geben.

Der Krefelder Stadtrat wird laut Kathstede voraussichtlich am 26. März über die Erhöhung abstimmen. Fraglich ist, ob der Termin zu halten ist. Dabei brauchen viele Eltern Planungssicherheit.

Den konkreten Vorwurf des Vaters, dass es zu wenige wohnortnahe Plätze für Über-Dreijährige in Krefeld gebe, hat die Stadt unterdessen bestätigt, wie eine Anfrage unserer Zeitung beim städtischen Presseamt ergab. In Krefeld können Kita-Plätze demnach derzeit nicht immer wohnortnah angeboten werden. Nach dem derzeitigen Planungsstand sei abzusehen, dass es im Westbezirk, in Hüls, im Nordbezirk und in der Innenstadt Engpässe geben wird. Die Kindertagesstätten befinden sich laut Stadt derzeit noch im Abstimmungsverfahren für die Besetzung der Kita-Plätze. Erfahrungsgemäß nehme dies noch mehrere Wochen in Anspruch. Derzeit gebe es aber generell noch freie Plätze in den Kitas für alle Altersgruppen. "Kinder, die jetzt nach Krefeld ziehen, können einen Betreuungsplatz erhalten, wenn auch nicht unbedingt wohnortnah", betont die Stadt.

In den Stadtbezirken Hüls, Westbezirk, Nordbezirk und City sind derzeit große Kita-Bauten geplant. "Solange diese nicht fertiggestellt sind, gibt es Unterbringungsmöglichkeiten in Nachbarbezirken", erklärt die Stadt. Die Verwaltung erarbeitet derzeit die Fortschreibung der Bedarfsplanung für die Tagesbetreuung von Kindern und wird diese voraussichtlich in der kommenden Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 21. Mai vorstellen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort