Krefeld Kathstede greift SPD an: "Ich habe es satt"

Krefeld · In scharfen Worten hat Oberbürgermeister Gregor Kathstede der SPD vorgeworfen, die diesjährige Prognos-Studie über Krefeld dazu zu benutzen, um ein übertrieben düsteres Bild der Stadt zu malen.

"Ich habe es wirklich satt, dass die Sozialdemokraten jeden und alles in Krefeld schlechtreden. Sie schaden damit unserer Stadt — und das auch ganz bewusst", so Kathstede. Der CDU-Politiker warf der SPD vor, "eine Negativ-Kampagne gegen unsere Stadt" zu führen.

Hintergrund: Beim alle drei Jahre durchgeführten Städteranking der Prognos AG, einem Schweizer Wirtschaftsinstitut, landet Krefeld in diesem Jahr auf Rang 316 von 412. Im Jahr 2004 hatte Krefeld noch auf Rang 185 gelegen.

Dieses Ergebnis hatte der SPD-Ratsherr Bernd Scheelen Kathstede angelastet: "Sechs Jahre Oberbürgermeister Kathstede — sechs Jahre kontinuierlicher Abstieg", hatte Scheelen gesagt; Krefeld habe seit dem Amtsantritt von Oberbürgermeister Kathstede im Jahre 2004 einen kontinuierlichen Negativtrend zu verzeichnen.

Kathstede wehrt sich entschieden dagegen, ihm dieses Prognos-Ergebnis anzulasten. Es entspreche dem derzeitigen Stil der SPD, die Verwaltung und den Oberbürgermeister für alles verantwortlich zu machen. Die "Hau-drauf-Mentalität" der SPD sei der plumpe Versuch, mit populistischen Botschaften Aufmerksamkeit zu schaffen — und auch "Ausdruck eigener Hilflosigkeit", so Kathstede.

Natürlich sei das Ergebnis der Studie für Krefeld nicht erfreulich, betonte der Oberbürgermeister. "Entsprechend werden wir uns ganz intensiv mit den Inhalten auseinandersetzen und über Konsequenzen auch zusammen mit der Politik diskutieren".

In der Studie seien 29 Indikatoren in die Bewertung eingeflossen, darunter zum Beispiel auch die Kriminalitätsrate, Patentintensität und die Geburtenrate. Kathstede wirft der SPD vor, nichts für die Zukunftsfähigkeit der Stadt getan zu haben: "Die Krefelder SPD-Führung hat noch nie das Gespräch mit mir gesucht, um konstruktiv über Entwicklungen in unserer Stadt zu reden, wie das andere Fraktionen machen. Dies gilt auch für den Bundestagsabgeordneten Scheelen." Es sei zu einfach, nur darüber nachzudenken, was man wieder Schlechtes über Krefeld verbreiten könne. Auch im Stadtrat habe sich die SPD-Fraktion durch ihre Verweigerungshaltung selbst ins Abseits gestellt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort