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Krefeld Kassims neuer Traum

Krefeld · Für den jungen Krefelder Kassim Auale ist die Zeit der TV-Casting-Show X-Factor abgehakt. Was er heute macht, wie er sich sein zukünftiges Leben vorstellt, und welche Rolle die Musik auch weiterhin für ihn spielt, darüber unterhielt er sich mit unserer Zeitung.

 Der 21-jährige Germanistikstudent Kassim Auale, besser bekannt als Schmuse-Rocker aus X-Factor. Beim Treffen im Vapiano im Behnisch-Haus erzählt der Krefelder, dass er die Erfahrung in der Castingshow genossen hat, Musik in Zukunft aber nur Hobby bleiben wird. Zum Wintersemester kehrt an die Uni zurück.

Der 21-jährige Germanistikstudent Kassim Auale, besser bekannt als Schmuse-Rocker aus X-Factor. Beim Treffen im Vapiano im Behnisch-Haus erzählt der Krefelder, dass er die Erfahrung in der Castingshow genossen hat, Musik in Zukunft aber nur Hobby bleiben wird. Zum Wintersemester kehrt an die Uni zurück.

Foto: LAMMERTZ

Viele Krefelder kennen ihn: Kassim Auale, der X-Factor-Star aus Krefeld — ein Student, der für kurze Zeit ein TV-Star war. Der Traum vom großen Erfolg ist für ihn damals frühzeitig geplatzt, denn der 21-Jährige flog 'raus und belegte nur Platz acht. Die Musik spielt in seinem Leben aber dennoch eine große Rolle. Was ist aus ihm geworden?

In Duisburg geboren, aber in Krefeld aufgewachsen, fing der Halbsomalier schon im Kindergarten mit dem Singen an: "Ich habe immer am lautesten mitgesungen", sagt er. Er hat zwar noch nie Gesangsunterricht genommen, aber schon mit 15 Jahren das erste Mal in einer Band gesungen. Mit 17 gründete er mit ein paar Freunden seine erste eigene Band, und im gleichen Jahr versuchte er sein Glück bei Dieter Bohlens Castingshow "Deutschland sucht den Superstar". Schon damals war klar: Kassim hat Talent. Er kam unter die letzten 120, doch dann passierte das, womit er später bei X-Factor berühmt werden sollte: Er vergaß seinen Text. Schonungslos sortierten ihn Bohlen und seine Jury-Kollegen aus.

2011 bekam der extrovertierte Student dann seine zweite Chance, doch auch bei X-Factor stand ihm seine Nervosität im Weg, und er musste die Show verlassen. "Der Erfolg war nicht geplant", sagt Kassim, der auch Gitarre spielt. "Das Berühmtsein macht Spaß, aber irgendwann wurde es mir zu viel. Ich konnte nicht mehr in Ruhe durch die Stadt gehen oder Zug fahren, ohne, dass über mich getuschelt wurde." Nicht nur Reporter und Fotografen waren interessiert an ihm, sondern auch viele Mädchen, aber Kassim glaubt: "Es ging nicht um mich persönlich, sondern um die Show."

Aus seiner Zeit bei X-Factor hat Kassim viel mitgenommen: Freunde wie den Kandidaten Nadir Alami (21), Kontakte, zum Beispiel mit Jurymitglied "Das Bo", einem deutschen Rapper, oder Verantwortlichen aus verschiedensten Branchen und Erfahrungen aller Art.

Während er bei X-Factor war, ließ Kassim sein Geschichts- und Germanistikstudium in Düsseldorf ruhen, um die Zeit bei der Show voll und ganz auskosten zu können. Zum Wintersemester setzt er sein Studium in Germanistik fort und tauscht jedoch Geschichte gegen Anglistik.

Mit seiner Band "Breakdowns At Tiffany's" (www.breakdownsattiffanys.de) macht er ganz andere Musik als die, die er im Fernsehen vorgetragen hat — keinen Schmuse-Pop, sondern schnellen, lauten Hardcore: "Es gibt so viele Menschen, die verschiedene Musikrichtungen hören, warum sollte man nicht also auch Musik verschiedener Genres machen können?", sagt er. Von Freunden wird der Frauenschwarm liebevoll als "durchgedrehter Vogel" bezeichnet.

Rückblickend betont er: "Natürlich war ich traurig, als ich gehen musste, aber ich bin dankbar für die Zeit und die Erfahrungen, die ich machen durfte. Die Musik wird immer mein Hobby bleiben." Profi-Musiker will er nicht werden — das sei heutzutage unrealistisch. Der Kontakt zu den Medien hat ihn fasziniert: Kassim möchte in diesem Bereich später beruflich Fuß fassen — vielleicht als Journalist.

(RP)
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