Krefeld Kassim will Superstar werden

Krefeld · Ein Moment, in dem die Knie zittern: Der Gymnasiast Kassim Auale hat vor der Jury von "Deutschland sucht den Superstar" mit Dieter Bohlen gesungen. Ob er weiterkommt, zeigt die sechste Staffel ab dem 21. Januar. Bis dahin macht er Metal-Musik.

Am Anfang war es eine spinnerte Idee. Ein bisschen veräppeln wollte Kassim Auale die Jury vom TV-Dauerschlager "Deutschland sucht den Superstar". Doch als er das Vor-Casting als einer von 25 überstanden hatte und in der nächsten Runde vor Dieter Bohlen und der Kamera sang und Gitarre spielte, da waren alle Spökes vergessen. Da wurde aus Spaß plötzlich Ernst.

Wer Superstar werden will, muss warten. Das hat der 17-Jährige bei den beiden Castings in Essen gelernt. Zuerst beim Vor-Casting, in dem eine Jury aus Musikexperten weniger begabte "Gesangstalente" aussiebte. Dort sang er Stücke , die er "cool" findet: "Talking 'bout a revolution" von Tracy Chapman, "Und wenn ein Lied" von den Söhnen Mannheims und Hardrock von Stone Soure. Nach einem kurzen "Danke" wartete Kassim den Rest des Tages. Am Ende las die Jury seinen Namen vor. Er war weiter. "Ich hab' mich gefreut. Das hatte ich nicht erwartet", sagt er.

Kassim schreit Lieder

Der Zwölftklässler vom Arndt-Gymnasium singt zwar von Kindesbeinen an, Gesangsunterricht hatte er aber nie. Gitarre spielt er erst seit drei Jahren. Im Moment in einer Metal-Band. "Da singe ich, schreibe und schreie Lieder", sagt er grinsend und zupft beim Erzählen an den Saiten seiner Akustikgitarre. Sanfter sollte er vor der Bohlen-Jury klingen, rieten ihm die RTL-Mitarbeiter. Metal-Gegröle kommt auf der DSDS-Bühne nicht an. Also sang er bei diesem Casting in Essen Ronan Keatings "When you say nothing at all", wieder Chapman und von Ne-Yo "So sick". Kassim wirkt selbstbewusst und kann Kritik vertragen, sagt er. Aber während der Wartezeit auf seinen Jury-Auftritt, fortwährend beobachtet von einer Kamera, zitterten seine Knie.

Dann der Gang vor den nicht gerade zimperlichen Bohlen, die MTV-Moderatorin Nina Eichinger und Plattenboss Volker Neumüller. In diesem Moment "droht das Herz zu zerspringen", sagt Kassim. Mit dem Singen verflog die Nervosität. Wenn er singt, achte er nicht auf Zuschauer, sei in seiner eigenen Welt. Kassims Ausstrahlung, Stimme und Liedauswahl kamen gut an. Allerdings kritisierte die Jury, dass er nicht sonderlich hoch und tief singen kann. Ob er weiterkam? Die Konkurrenz war hart. "Da waren Leute, die supergut singen", urteilt er. Trotzdem glaubte er beim Casting, die nächste Runde erreichen zu können. Seine Mutter Susanne Robens, seine jüngeren Brüder Joel und Benjamin, Onkel und Tanten drücken die Daumen.

Musik ist ein Teil seines Lebens, sagt Kassim. Das erste, was er nach der Schule zu Hause mache, ist Musik hören und machen. Und bei dem bisher einzigen Auftritt der Metal-Band in der Realschule Horkesgath merkte er: Auf der Bühne ist es "cool". Zum Beispiel im Studio von DSDS. Ob Kassim das erste Casting vor Bohlen überstand und es bis ins Studio schafft, erfährt man im Januar, beim Start der sechsten Staffel von "Deutschland sucht den Superstar".

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort