Krefeld Kaserne Forstwald kontaminiert

Krefeld · Das Kasernengelände in Forstwald ist nach neuen Erkenntnissen mit Schadstoffen belastet. Der Forstwalder Ratsherr Hans-Josef Ruhland sagt: "Große Grundstücke entlang der Bahn werden so kaum verkauft werden können."

Der Sportplatz auf dem Kasernengelände im Forstwald ist kontaminiert. Er liegt auf einer Teilfläche, die der Stadt Tönisvorst gehört. Dieses Ergebnis brachte CDU-Ratsherr und Vorsteher der Krefelder Bezirksvertretung West, Hans-Josef Ruhland, jetzt von einem Gespräch mit dem Tönisvorster Bürgermeister Thomas Goßen über das Gelände der Forstwaldkaserne mit. "Der Sportplatz wurde bei Nato-Übungen als Hubschrauberlandeplatz genutzt", so Ruhland. Mindestens 60 Zentimeter müssten ausgekoffert werden.

Tönisvorst wollte einen Teil des Geländes verkaufen und dort zuletzt eine reduzierte Bebauung mit acht Wohneinheiten verwirklichen, um mit dem Verkaufserlös die Aufforstung der restlichen Fläche zu finanzieren. Das ist nach Ansicht des Tönisvorster CDU-Fraktionschefs Horst von Brechan auch möglich.

Wie viel Boden ist belastet?

In Krefeld wurde im Planungsausschuss über die Zukunft des Kasernengeländes im Forstwald debattiert. Die Fraktionen von SPD und Grünen sprachen sich eher für eine moderate Bebauung auf stadteigenen Flächen aus. Die CDU-Fraktion brachte als Argument gegen eine Bebauung neben einer damals noch als möglich erachteten — und sich jetzt verdichtenden — Befürchtung einer Bodenkontamination auch die Nähe zur Bahntrasse vor.

"Wenn schon der Sportplatz belastet ist, dann kann man davon ausgehen, dass auch die anderen Flächen kontaminiert sind", meint Ruhland. Auch die Stadt Krefeld müsse jetzt das Gelände entlang der Bahn untersuchen. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass große Grundstücke entlang der Bahn so verkauft werden können. Und, wie soll auf einem kontaminierten Boden aufgeforstet werden?"

Auch im jüngsten Planungsausschuss der Stadt Tönisvorst hatten CDU, FDP und die Gemeinschaft unabhängiger Tönisvorster (GUT) den Antrag gestellt, die Verwaltung möge "mögliche künftige Nutzungen für das ehemalige Kasernengelände" darstellen.

Das hatte Anlass zu der Spekulation gegeben, es sei beabsichtigt, die bislang dort vorgesehene kleine Bebauung mit acht Wohnhäusern auf dem Restgelände zu erweitern. Die Tönisvorster CDU erklärte, es gehe nur darum, grundsätzliche Informationen zu erhalten, ob, wie und wo Flächen schadstoffbelastet seien.

Das Gutachten komme zu dem Schluss, dass auf den 8000 Quadratmetern entlang des Feldburgwegs, die für die Bebauung vorgesehen seien, keine Gefährdung zu erwarten sei, betont Horst von Brechan. Nur Nutzgärten könnten nicht angelegt werden.

(RP)
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