Nach Empfehlung von Ministerpräsident Wüst Jetzt offizell: Karnevalisten sagen Saalkarneval ab

Krefeld · Nach einigem Zögern wegen juristischer Details sind die Verantwortlichen der Empfehlung von NRW-Ministerpräsident Wüst gefolgt. Alle Sitzungen der Prinzengarde sollen 2023 nachgeholt werden.

 Guido Cantz  sollte im Januar eigentlich zum neuen Steckenpferdritter der Prinzengarde Krefeld gekürt werden; die Sitzung ist ins Jahr 2023 verschoben worden.

Guido Cantz  sollte im Januar eigentlich zum neuen Steckenpferdritter der Prinzengarde Krefeld gekürt werden; die Sitzung ist ins Jahr 2023 verschoben worden.

Foto: Prinzengarde Krefeld

Nun ist es offiziell: Krefelds Karnevalisten sagen die laufende Session wegen Corona  nahezu komplett ab – auch den Saalkarneval. Wie berichtet, hatten die Verantwortlichen damit noch gezögert, weil sie erst prüfen wollten, wie die Unterstützung, die Land und Bund im Falle von Regressansprüchen von engagierten Künstler zugesagt hatten, zu erlangen ist. Dieser Prozess ist offenbar abgeschlossen: „Schweren Herzens müssen wir alle für die laufende Session geplanten Saalveranstaltungen absagen“, erklärte am Mittwoch Christian Cosman, Präsident der Prinzengarde und Vorstandsmitglied des Comitee Crefelder Carneval. „Es wird in dieser Session keinen Sitzungskarneval, wie wir ihn kennen, geben können“, so Cosman.

Die Absage gilt auch für den Regimentsappell am 7.Januar 2022, die Verleihung des Närrischen Steckenpferdes am 11.Januar 2022 und für den Herrenabend am 17.Februar 2022, teilte Cosman weiter mit.

Die Prinzengarde folgt mit dieser Absage der Empfehlung von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), der sich wie berichtet gemeinsam mit Vertretern aus den rheinischen Karnevalshochburgen Köln und Aachen auf eine Absage des Saalkarnevals geeinigt hatte. Der Vorstand der Prinzengarde arbeite derzeit an möglichen kleineren Formaten, die, wenn es die pandemische Lage zulasse, stattfinden sollten, so Cosman. Alle abgesagten  Veranstaltungen werden in der Session 2022/2023 wie gewohnt stattfinden. Mit dem designierten Ritter des „Närrischen Steckenpferdes“ – der Comedian und Entertainer Guido Cantz – habe man sich schon auf einen neuen Termin einigen können – und zwar Dienstag, 10.Januar 2023. Der traditionelle Regimentsappell soll am Dreikönigstag 2023 (Freitag, 6.Januar 2023), der 59. Herrenabend  am Donnerstag, am 9. Februar 2023, stattfinden.

Mit Blick auf bestellte und bezahlte Karten für die aktuelle Session will sich die Prinzengarde nach den Weihnachtsfeiertagen mit allen Kunden persönlich in Verbindung setzen, um die weiteren Modalitäten zu klären.

„Auch im Karneval gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren, überlegt zu handeln und der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung nachzukommen“, erklärte Cosman, „dies ist unserer Ansicht nach ein bedeutender Teil einer lebendigen Vereins- und Brauchtumskultur. Wir können die pandemische Situation nicht geflissentlich übergehen und bedenkenlos dem Frohsinn nachgehen.“ Es bleibe die Hoffnung auf eine pandemiefreie Session 2022/2023; der Kartenvorverkauf für die Veranstaltungen der Session 2022/2023 beginnt ab Neujahr.

Die Prinzengarde darf als eine Art Leitmedium im Karneval gelten. Es gab parallel zur Erklärung von Krefelds größtem Karnevalsverein auch andere Absagen. So hat die Gesellschaft 1938 Krefeld-Oppum e.V. ihre Kostümsitzung am 5. Februar 2022 und das Altweibertreiben am 24. Februar 2022 abgesagt. „Wir hoffen, dass es im Jahr 2023 mit unserem Brauchtum weitergeht“, erklärte Geschäftsführer Thomas Cosman.

Auch die für Dienstag, 15. Februar 2022 geplante Sitzung,  in der Krefelds neuer Dr. humoris causa Stefan Erlenwein offiziell in den Kreis der Ehren-Doctores aufgenommen werden sollte, fällt aus. „Leider sieht sich  auch die närrische Fakultät veranlasst, der Empfehlung des Ministerpräsidenten des Landes NRW zu folgen und diese Veranstaltung abzusagen“, teilten die Uzvögel mit.

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