Karneval in Krefeld Rosenmontagszug rolls over Theaterplatz

Krefeld · Der Karneval feiert Rock’n’Roll: Der Zug zieht erstmals über den Platz. Der soll als neue Partymeile bis zu 2000 Besucher locken.

Karneval Krefeld 2023: Bunte Bilder vom Rosenmontagszug
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So schön war der Rosenmontagszug 2024 in Krefeld

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Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Er ist der zentralste Platz und hat sich mit Puppentheaterspiel, Rooftop-Konzert und beim Karnevalserwachen schon als geeigneter Ort zum Feiern bewährt. Rosenmontag sollen bis zu 2000 Leute dort schunkeln und tanzen. Die Idee, den Rosenmontagszug mal über den Theaterplatz rollen zu lassen, lag für Philp Lethen in der Luft. „Das Comitee Crefelder Carneval war gleich angetan“, sagt e. Er ist künstlerischer Leiter der Initiative Theaterplatz (ITP) von  Seidenweberhaus, Theater, Mediothek und Volkshochschule, die den Theaterplatz und die Achse zum Rathausplatz positiv beleben wollen.  „Es hat sich bisher gezeigt, dass  der Theaterplatz funktionieren kann und vor allem von Familien gut angenommen wird.“

Vom Karnevalsmotto „All you need is Spass“ – frei nach den Beatles – inspiriert heißt es am kommenden Montag, 24. Februar, „Rosenmontagszug rolls over Theaterplatz“. Die Unebenheiten von Straße und Platz werden provisorisch mit einer wieder entfernbaren Asphaltschicht geebnet. „Die Karnevalswagen sind maximal 2,80 Meter breit, da ist Platz genug auch bei der Zufahrt über die Färberstraße“, sagt Lethen. Schon lange bevor die ersten Karnevalswagen anrollen, soll unter dem Motto „Platz Nase“ gefeiert werden. Um 11.11 Uhr startet das Programm mit den Lokalmatadoren von Jeck United. Die Band hat sich 2015 gegründet und mit „Höppe Höppe“ einen Sessions-Hit gelandet. Inzwischen treten die Krefelder als Vorband der Bläck Fööss und der Räuber auf und verstehen sich als Ganzjahres-Spaßband. Ihre Musik ist nicht auf ein Genre festgelegt, aber immer selbstkomponiert und mit Gute-Laune-Texten. Auf dem Platz wird eine große Bühne aufgebaut. Frontmann Volker Diefes wird die verschiedenen Sets moderieren und auch den Zug, der gegen 13.30 Uhr erwartet wird. Auch eine Fußgruppe des Theaters zieht mit – quasi an der eigenen Haustür vorbei. Nach dem Zug werden die Jungs von Specktakel ihren Hit „Mama Laudaaa“ und Stimmungsschlager singen, optisch verstärkt durch sieben Mädels  der Ravens-Cheerleader. Foodtruck, Bierpilze und Toilettenwagen stehen für menschliche Bedürfnisse bereit. Es herrscht Flaschenverbot. getränke werden nur in wiederverwendbaren Plastikbechern ausgegeben. Gegen 16.30 Uhr wird sich der Platz wieder leeren.

Aus dem städtischen 100.000-Euro-Topf für  das Konzept „Handeln und helfen“ werden auch die Aktionen auf dem Theaterplatz finanziert. „Es ist ein Ort, der sich für Feste eignet und der eingebunden sein muss, wenn in der Stadt was los ist“, findet Lethen. Die Erfahrung habe gezeigt, dass sich  die „Theaterplatzklientel“ bei großen Veranstaltungen verziehe. „Denen ist dann zu viel Trubel.“

Deshalb soll der Karnevalsmontag erst der Auftakt für ein volles Jahresprogramm sein.  Am 25. April  gibt es zum Welttag des Buches für die Besucher Kopfhörer: Autoren von Krimis, Kinderbüchern, Graphic Novels und Romanen werden beim „Silent Reading“ aus ihren Werken so vorlesen, dass sie nur über die Kopfhörer zu  verstehen sind. Das für den Glauser-Preis nominierte Duo Thomas Hoeps und Jac Toes hat bereits zugesagt. Später kann das Publikum auf dem Platz tanzen – bei der Silent Disco. Es wird keine Musik zu hören sein (außer über Kopfhörer), dazu gibt es eine LED-Lichtschau.

Ihre Fans warten auf einen Auftritt der Krefelder Kultband M. Walking on the Water. Am 5. Juni ist die Band beim Festival „Musik made in Krefeld“ zu erleben. Die Hip Hopper erobern den Platz im Juli. Bei den großen Battles der Urban Dance School Area 47 geht es an einem Tag raus aufs Pflaster. Es hat sich herumgesprochen, dass der Platz Potenzial hat. „Inzwischen kommen auch Anfragen und Anregungen auf mich zu. Das prüfen wir dann. Vieles ist machbar“, sagt Lethen.

Die Vorteile des Theaterplatzes sieht Lethen nicht nur in der idealen Lage. „Der Platz ist übersichtlich, es gibt keine Fluchtwegprobleme, es gibt genügend Raum für Toiletten und Imbisswagen. Und bei gutem Wetter haben hier bis zu 2000 Personen Platz zum Feiern.“

Das Jahr wird auf dem Theaterplatz auch mit roten Nasen ausklingen: Das Martinsliedersingen am 11. November, das ins Karnevalserwachen übergeht, hatte im vergangenen Jahr Premiere. „Das soll sich etablieren“, meint Lethen.

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