Turnier Klein gegen Groß beim Karate-Turnier

Uerdingen · Beim Karate-Turnier treffen Kämpfer aus verschiedensten Vereinen aufeinander. Vom Weiß- bis zum Schwarzgurt ist alles dabei.

 Die Entscheidung: Wer hat beim „Kata-Einzel“ gewonnen beim Nakayama-Gedächtnisturnier in der Turnhalle des Berufkollegs Uerdingen.

Die Entscheidung: Wer hat beim „Kata-Einzel“ gewonnen beim Nakayama-Gedächtnisturnier in der Turnhalle des Berufkollegs Uerdingen.

Foto: Alexander Raitz von Frentz

Gellende „Kiais“ hallen durch die Turnhalle des Berufskollegs Uerdingen. Immer wieder hört man sie. „Kiai“, das ist ein Kampfschrei, den die Karatekämpfer, die beim Nakayama Gedächtnisturnier des Krefelder Vereins „Nakayama“ antreten ausstoßen. Einer dieser Kämpfer ist Joshua Lackermeier aus dem Verein „Yorokobi“ aus St Tönis. Er erklärt: „Das ist ein Kampfschrei, der darauf abzielt, noch mehr Energie in die Technik zu legen und die Anspannung aufrecht zu erhalten.“Joshua ist 16 Jahre alt und trägt den blauen Gürtel.

Blaugurt, das ist der 5. Kyu-Schülergrad. Es fängt an mit der Gürtelfarbe Weiß („9. Kyu“). Danach kommen Gelb („8. Kyu“), Orange („7. Kyu“), Grün („6. Kyu“), Blau („5./4. Kyu“), Braun („3. bis 1. Kyu“) und Schwarz („1. bis 10. Dan“). Dabei heißt „Kyu“ Schüler und „Dan“ Meister.

 Beim Freikampf geht es richtig zur Sache. Das war auch beim Nakayama-Gedächtnisturnier in der Turnhalle des Berufkollegs Uerdingen zu sehen.

Beim Freikampf geht es richtig zur Sache. Das war auch beim Nakayama-Gedächtnisturnier in der Turnhalle des Berufkollegs Uerdingen zu sehen.

Foto: Alexander Raitz von Frentz

Wie der Name schon verrät, wird dieses Turnier zum Gedenken an den japanischen Karate-Meister Nakayama Masatoshi veranstaltet. Er lebte von 1913 bis 1987 und verfügte zu seiner Zeit über den höchsten Karate-Grad, nämlich den 10. Dan, 10. Schwarzgurt.

Beim Turnier werden die Kämpfer nach ihren Gürtelgraduierungen und nach Geschlecht aufgeteilt. Da es bei diesen Graduierungen keine Altersrichtlinien gibt, kann es durchaus vorkommen, dass ein Erwachsener und ein Kind, die denselben Gurt tragen, gegeneinander antreten müssen. So bleibt der komplette Wettkampf die ganze Zeit über spannend.

Den Anfang macht die Wettkampfdisziplin „Kata Einzel“. Kata ist eine Art Choreographie einzelner Techniken, wie beim Tanzen nur ohne Musik. Diese haben eine bestimmte Reihenfolge je nach Schwierigkeitsgrad und Gürtelfarbe. In dieser Disziplin setzt sich an diesem Tag zum Beispiel Grüngurtin Luisa Rieger gegen ihre meist ältere Konkurrenz durch und schafft somit in ihrer Gürtelgruppe den Einzug ins Finale.

In der Gruppe der höheren Gürtelgrade sichert sich unter anderem auch Lackermeier einen Platz im Finale.

Beim zweiten Teil des Wettkampfs, dem „Kumite“ (Zweikampf) geht es darum, dass sich zwei Gegner mit bestimmten, vorgeschriebenen Techniken bekämpfen. Wie bei „Kata“ variieren Techniken und Schwierigkeitsgrad je nach Gürtelfarbe. Besonders spannend sind die „Kumite-Freikämpfe“. Bei dieser Disziplin bekämpfen sich die Sportler, um dabei Punkte zu erzielen. Wer auch immer zuerst den Gegner mit einer gezielten, sauber ausgeführten Technik am Kopf, Rumpf oder Rücken trifft, erzielt einen Punkt.  Allerdings dürfen zu diesen Freikämpfen erst Teilnehmer ab dem braunen Gurt und mit mindestens 16 Jahren antreten.

„In dem Alter ist es wahrscheinlicher, dass die Athleten reifer und durch ihr Können erfahrener sind. Allerdings ist diese Einteilung nur beim Deutschen JKA-Karate Bund so. Beim Deutschen Karate Verband gibt es die Kategorie Freikampf schon früher, sowohl das Alter als auch die Graduierung betreffend,“ erläutert Georgos Roumeliotis, Trainer des Yorokobi Vereins und selber im Besitz des 5. Dan.

In der Turnhalle des Berufskollegs Uerdingen wird es leiser. Die Kämpfe sind vorbei. Luisa Rieger und Joshua Lackermeier haben sich gut geschlagen. Beide belegen bei diesem Turnier jeweils einen vierten Platz.

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