Krefeld Kanalbau sorgt für Erschütterungen
Krefeld · Viele Anwohner der Hauptstraße leiden unter der Dauerbaustelle für eine Erneuerung der Kanalisation.
Sehr zum Ärger vieler Oppumer gleicht ihr Stadtteil derzeit einer Großbaustelle. Vor allem der Kanalbau an der Hauptstraße sorgt für Unmut. So sagte jüngst der ehemalige Vorsitzende des Bürgervereins Oppum, Franz-Joseph von der Hocht, die Zustände an der Hauptstraße seien untragbar. Auch Joachim Rüber schrieb in einer Mail an die unsere Zeitung, wie sehr die betroffenen Anwohner in Oppum unter der Baumaßnahme leiden. "Das fing damit an, dass der Gehweg deutlich schmaler wurde und auch Radfahrer über den Gehweg fuhren. Vor allem, wenn man das Haus verließ, konnte es passieren, dass man fast überfahren wurde." Doch das sei auf Anwohnerprotest inzwischen geändert worden. Radfahrer sollten jetzt absteigen. Viel schlimmer sei, "dass durch das Einsetzen der Spundwände das ganze Haus samt Inventar wie bei einem Erdbeben wackelte".
Die Anwohner seien im Vorfeld darauf hingewiesen worden, dass es Erschütterungen geben könnte, aber dass es so heftig wird, daran habe keiner gedacht. Zwar sei inzwischen die Baustelle abgebaut worden, aber die Fahrbahndecke sei noch nicht fertig. "Wenn der Bus vorbei fuhr, haben unsere Gäste beängstigt zur Decke geschaut und gedacht, es wäre ein Erdbeben." Das Problem: Die Kanalisation ist in die Jahre gekommen und muss erneuert werden. Bisher wurden die notwendigen Investitionen immer verschoben – aus Kostengründen. Doch jetzt musste gehandelt werden. Seit März des letzten Jahres baut die SWK-Aqua einen neuen Mischwasserkanal unterhalb der Hauptstraße. Auf einem Teilstück von rund 600 Metern wird der Kanal unterirdisch vorgetrieben. Das hat den Vorteil, dass die Straße nicht auf voller Länge aufgebuddelt werden muss. Allerdings geht das nicht überall. So muss zwischen der Eisenbahnbrücke und der Sparkasse die Straße aufgerissen werden, um den Kanal zu verlegen. Bis Ende März wird ab der Eisenbahnbrücke über Korekamp bis zur Untergath in der gleichen Bauweise verfahren. Dazu sagt Dorothee Winkmann, Sprecherin der Stadtwerke Krefeld: "Die SWK hat mit der Abwasserkanal-Sanierung auf der Hochfelder Straße im März 2010 begonnen und diese wie geplant zum Jahreswechsel 2011 abgeschlossen. Insgesamt haben wir in den rund neun Monaten Bauzeit über eine Länge von 600 Metern den Kanal erneuert und vergrößert – von einem Rohrdurchmesser mit 50 Zentimetern auf einen Durchmesser von nun 1,20 Meter. Im November 2010 wurde auf der Hochfelder Straße zudem mit der Neuverlegung der Trinkwasserleitung zwischen Hausnummer 63 und der Unterführung Trift begonnen. Die Umbindung der Trinkwasserhausanschlüsse und der Trinkwasserhauptleitung an das Trinkwassernetz konnte aufgrund des frühen Wintereinbruchs in 2010 jedoch nicht mehr fertiggestellt werden und wurde erst Anfang 2011 abgeschlossen. Mitte 2011 wurde dann mit der Kanalbaumaßnahme Hauptstraße auf dem Stück zwischen Hochfelder Straße und Untergath begonnen. Das geschah in geschlossener Bauweise mittels Rohrvortrieb. Hierzu wurden also nur punktuell offene Baugruben erstellt."
Noch mehr als ein halbes Jahr werden sich die Kanalbauarbeiten im Bereich der Untergath und südlich davon hinziehen und für Behinderungen sorgen.