Krefeld Kämmerei: Viele Kandidaten sagten ab
Krefeld · Gut 70 Kandidaten für das Amt des Kämmerers in Krefeld hat das Düsseldorfer Büro Kienbaum kontaktiert. "Viele davon haben allerdings wegen der problematischen Situation in Krefeld abgesagt", erklärte gestern Frank Weingarten, der bei Kienbaum mit der Suche nach einem Kämmerer für Krefeld beauftragt ist.
Gründe für die Absagen seien die Haushaltslage sowie das "schwierige Umfeld" nach dem Finanzskandal in Krefeld gewesen, sagte Weingarten. Die möglichen Kandidaten hatten die Sorge, dass ihr Name verbrannt wird und sie — falls sie am Ende nicht gewählt werden — an ihrem jetzigen Arbeitsplatz Probleme bekommen.
"Alle Bewerber sind gesichtet"
Bei der Suche hat Weingarten manche Kandidaten direkt angesprochen, andere kontaktierte er auf Empfehlung der kommunalen Politik hin. "Manche Tipps waren interessant, andere weniger. Es haben sich beispielsweise Bilanzbuchhalter vorgestellt, die im Grunde vom Amt des Kämmerers wenig wissen konnten", sagt Weingarten. Die Kandidatensichtung ist aber mittlerweile abgeschlossen.
Vier Top-Kandidaten stehen auf der Liste und sind den Vorsitzenden der Krefelder Ratsfraktionen jetzt anonymisiert mit ihrem Bewerber-Profil vorgestellt worden. Unter den Kandidaten befindet sich nach Informationen unserer Zeitung auch Georg Scholze, derzeit noch Finanzsenator in der Hansestadt Rostock. Er hatte zuletzt dementiert, zum Kreis der Kandidaten zu gehören, der CDU-Mann soll aber immer noch auf der Liste stehen.
Noch für September will Weingarten die Fraktionsvorsitzenden zu einer zweiten Runde einladen. "Ob sich einige Kandidaten dann schon direkt vorstellen, müssen wir erst noch ausloten." Eventuell solle auch noch einer der Kandidaten von der "B-Liste" aufgenommen werden, der sich vorstellen darf. "Das kann ich mir durchaus vorstellen."
Der neue Kämmerer folgt auf Manfred Abrahams, der im Juni dieses Jahres nach Düsseldorf wechselte. Seit drei Monaten wird das Amt in Stellvertretung von Stadtdirektorin Beate Zielke ausgeführt.
