Christian Ehring Volles Haus für Christian Ehring und Amnesty International

Krefeld · Der aus Krefeld stammende Kabarettist trat zugunsten der Menschenrechtsorganisation, der er seit 31 Jahren angehört, ohne Gage auf.

 Christian Ehring trat am Dienstag vor der ausverkauften Kulturfabrik zugunsten von Amnesty International auf.

Christian Ehring trat am Dienstag vor der ausverkauften Kulturfabrik zugunsten von Amnesty International auf.

Foto: Fabian Kamp

Eine ausverkaufte Kulturfabrik, viele Lacher, aber auch nachdenkliche Passagen, ein guter Zweck und die Sammlung von Unterschriften für die Freilassung der iranischen Menschenrechtsaktivistin Sotoudeh. Das ist Bilanz des Auftritts des aus Krefeld stammenden und mittlerweile auch aus dem TV deutschlandweit bekannten Kabarettisten Christian Ehring am Dienstagabend in seiner Heimatstadt. Der Künstler, der sich seit seiner Schulzeit für Amnesty International engagiert, trat zugunsten der Menschenrechtsorganisation, die das 50-jährige Bestehen ihrer Ortsgruppe Krefeld feiert, ohne Gage auf. Auch die Kulturfabrik gewährte der Organisation Sonderkonditionen.

Der gute Zweck sorgte zwar im Anschluss an Ehrings Auftritt für eine friedliche und gemeinschaftliche Atmosphäre auf der Bühne, während des Auftrittes aber war der Moderator der ARD-Show Extra3 gewohnt bissig. So teilte er beispielsweise gegen US-Präsident Donald Trump aus. „Als ich das Ibiza-Video von H.C. Strache gesehen habe, war mein erster Gedanke: Wow, da übernimmt jemand für einen Skandal sogar Verantwortung. Wäre das Trump gewesen, wäre es wohl nicht zum Rücktritt gekommen. Weltweit hätten wir alle mit den Achseln gezuckt und gesagt: ‚So isser halt’.“

Nicht jeder seiner Gags führte allerdings zu Lachern, denn so manches Lachen blieb seinen Zuhörern auch durchaus im Halse stecken. Ehring sprach über Brexit („Der ­Brexit ist wie der Berliner Flughafen. Irgendwann wird er vielleicht kommen, aber keiner weiß, wann“), über Forderungen nach Schulfächern für die dubiosesten Dinge von ‚Glück’ über ‚Geld’ und ‚Feuerwehr’ bis hin zu ‚Volksmusik’ und ‚soziale Netzwerke’ und schloss mit einem ‚ehrlichen Schlaflied’, in dem er einem fiktiven Kind ein realistisches Bild der Welt im Lied präsentierte. Das war einer dieser Momente, in denen statt Gelächter eher Nachdenklichkeit herrschte.

Ehring warb für Engagement bei Amnesty International, und die Verantwortlichen der Krefelder Ortsgruppe luden alle Anwesenden zu den Gruppentreffen ein, die alle 14 Tage dienstags in der Friedenskirche stattfinden. Peter-Michael Friedrichs, Vertreter der Krefelder Ortsgruppe, brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass sich wieder Schülergruppen einfinden. „So, wie Du, Christian, es damals getan hast. Wir brauchen engagierte, junge Leute“, sagte er. Ehring stimmte zu. Im Anschluss machte er gegen Spenden Selfies mit den Besuchern.

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