Justiz in Krefeld Justizminister führt Präsidenten des Landgerichts ins Amt ein

Krefeld · Heiterkeit, Wärme, Musik der „Justiz-Band“ und die prachtvolle Kulisse des historischen Treppenhauses im Landgericht prägten den Festakt.

Festgäste (v.r.): Krefelds Ex-Landgerichtspräsidentin Christiane Fleischer, ihr Nachfolger Dietmar Dumke, NRW-Justizminister Peter Biesenbach und Oberbürgermeister Frank Meyer.

Festgäste (v.r.): Krefelds Ex-Landgerichtspräsidentin Christiane Fleischer, ihr Nachfolger Dietmar Dumke, NRW-Justizminister Peter Biesenbach und Oberbürgermeister Frank Meyer.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

In der breiten Öffentlichkeit ist der Landgerichtspräsident wenig präsent – wie wichtig das Amt aber für das Justizwesen und als Schaltstelle zu Verwaltung und Politik ist, war zu sehen, als gestern NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) vor rund 200 Gästen aus der Justiz, der Rats-, Landes- und Bundespolitik, aus Wirtschaft und Verwaltung sowie Mitarbeitern des Landgerichts den neuen Präsidenten des Landgerichts Krefeld, Dietmar Dumke, in sein Amt einführte und die scheidende Präsidentin Christiane Fleischer würdigte. Dumke sei ein Mann, der sich durch „Tatkraft, Ideenreichtum und die Fähigkeit zur Analyse“ auszeichne, Fleischer bescheinigte der Minister in ihrer dreieinhalbjährigen Krefelder Zeit eine „ausgezeichnete Leistung und Leitung“ des Landgerichts.

Anders als zu erwarten, war der eineinhalbstündige Reigen der Grußworte von Wärme, Heiterkeit und emotionalen Akzenten geprägt. Akzent Nummer eins: Sowohl der Minister als auch der Präsident des Düsseldorfer Landesgerichts, Werner Richter, gingen auf die Selbstverbrennung eines Kurden vor dem Landgericht ein und würdigten den Rettungseinsatz von Wachtmeisterinnen und Wachtmeistern. Sie hätten durch ihren couragierten Einsatz zur Rettung beigetragen, sagte Richter; Biesenbach betonte, dass der Betroffene noch lebe, sei das Verdienst der Helfer aus dem Landgericht.

Akzent Nummer zwei: Die „Justiz-Band“, die den Festakt begleitete, erntete donnernden Applaus, als sie den Bläck-Fööss-Hit „En unserem Veedel“ auf Krefeld umtextete. Die Band spielte im prachtvollen historischen Treppenhaus des Landgerichts auf halber Höhe; auch dieser Ort trug  dazu bei, dass das Gefühl von Steifheit gar nicht erst aufkam: Die Gäste standen teils auf der Treppe, teils auf der Empore.

Akzent Nummer drei umfasste die Wärme und die Hochachtung, mit der sowohl von Fleischer als auch von Dumke gesprochen wurde. Es habe, als Fleischer das Landgericht vor einem Jahr Richtung Aachen verlassen habe, eine tränenreiche Abschiedsfeier gegeben, berichtete Richter Elmar Streyl als Sprecher des Personalrates. „Du warst gleichermaßen beliebt und geachtet“, sagte er an die Adresse Fleischers.

Minister Biesenbach kündigte den „Neuen“ als jemanden an, der Kompetenz und Humor mitbringt. Dumke hat wohl als Vize-Präsident des Landgerichts Köln legendäre, von der Belegschaft gefeierte Auftritte als Nikolaus hingelegt.

Ans Stichwort Humor knüpft auch Gero Hattstein als Sprecher der Krefelder Rechtsanwälte an. Dumke, sagte er, wohne ja schon mal „auf der richtigen, der linken Rheinseite“ und müsse daher „kaum kulturelle Hürden überwinden“. Fleischer bescheinigte er „hervorragende fachliche und menschliche Qualifikation“. Oberbürgermeister Frank Meyer sah Justiz  und Verwaltung in einer „Verantwortungsgemeinschaft“, die dazu diene, „das Gemeinwesen zu schützen und zu fördern“.

Christiane Fleischer sagte nach soviel Lob, dies sei ein sehr emotionaler Moment für sie. All das Lob gab sie weiter an alle Mitarbeiter. Es sei wie im Fußball: Der Trainer sei nichts ohne eine gute Mannschaft. Dumke zeigte Zuversicht, Freude und Dank für die freundliche Aufnahme. Die Sympathien flogen ihm zu, als er die Justiz-Band würdigte und namentlich vorstellte.

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