Krefeld Jusos rufen Fridays for Future zu Neutralität auf

Krefeld · FFF-Sprecherin und Grünen-Kandidatin Björna Althoff pocht auf ihre Unabhängigkeit und die Überparteilichkeit von Fridays for Future.

 „Ich würde niemals eine FridaysForFuture-Veranstaltung dazu missbrauchen, für eine Partei Stimmen zu sammeln“: Björna Althoff, Krefelder Sprecherin von Fridays for Future.

„Ich würde niemals eine FridaysForFuture-Veranstaltung dazu missbrauchen, für eine Partei Stimmen zu sammeln“: Björna Althoff, Krefelder Sprecherin von Fridays for Future.

Foto: Björna Althoff

Die Krefelder Jusos rufen die Klimaschutzbewegung Fridays for Future NRW und Krefeld dazu auf, bei Klimademonstrationen mehr Wert auf die parteipolitische Neutralität zu legen. „In unseren Augen war FFF bisher eine überparteiliche Bewegung, die viele junge Menschen unter den Zielen des Klima- und Umweltschutzes vereinen sollte“, so Jana Patzke, stellvertretende Juso-Vorsitzende.

Die Jusos berufen sich unter anderem auf eine Meldung in der Rheinischen Post. Darin wurde auf der Grundlage eines Gesprächs mit Björna Althoff berichtet, FFF erwäge, die Klima-Demo auf einen Termin vor den Kommunalwahlen zu verlegen, um Briefwähler für die Grünen zu gewinnen. Diese Verbindung lag im Krefeld-Kontext auf der Hand, da mit Althoff und David-Luc Adelmann zwei FFF-Aktive als Parteilose für die Grünen kandidieren. Althoff hatte diese Verbindung aber im Gespräch nicht ausdrücklich benannt und sieht sich fehlinterpretiert.  Bei der Mobilisierung für die Briefwahl sei es ihr nicht um einen Wahlaufruf zugunsten einer Partei gegangen. „Ich würde niemals eine FridaysForFuture-Veranstaltung dazu missbrauchen, für eine Partei Stimmen zu sammeln oder zum Wählen einer bestimmten Partei aufzurufen“, erklärte Althoff, man plane vor Wahlen Großdemonstrationen, damit die Bevölkerung  sich  mit den Wahlprogrammen der Parteien beschäftige und so wähle, dass in den Parlamenten effektive Klimaschutzmaßnahmen beschlossen werden könnten. Hierfür setzten sich unterschiedliche Parteien unterschiedlich intensiv ein; die Grünen seien dabei noch nicht einmal immer die ambitioniertesten. Auch sei diese Ambition sehr abhängig von einzelnen Mandatsträgern.

Die Jusos Krefeld kritisieren  auch die Plakate von Björna Althoff, weil diese ihr Engagement als Aktivistin bei Fridays for Future eindeutig mit ihrer Kandidatur auf der Grünen Liste verbinden und somit die „Vereinnahmung des Bündnisses für den Wahlkampf der Grünen“ aufzeigen würden. Juso-Stellvertreterin Patzke dazu: „Uns wundert, dass es keinen Aufschrei von FFF-Mitgliedern gibt.“

Althoff bekräftigte für sich und  Adelmann Eigenständigkeit: „Natürlich lassen wir uns nicht von den Grünen vereinnahmen. Auch als Ratsherr und Ratsfrau werden wir uns ohne Fraktionszwang bei den Abstimmungen einbringen. Wir arbeiten mit den Krefelder Grünen zusammen, haben dies aber auch mit den Jusos getan und sind zum Beispiel fortlaufend mit den Linken im Gespräch..“ Sie wünsche  sich,  auch mit den Jusos für eine lebenswerte Zukunft vor Ort einzutreten. Man brauche ihre Stimmen dafür, weitere Teile der Krefelder SPD zu überzeugen, um Mehrheiten für Klimaschutz bilden zu können.

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