Krefeld Jurist wird mit 82 Schuss neuer Bezirks-Schützenkönig

Krefeld · Beim Königsschießen des Bezirksverbandes am Inrath setzt sich Johannes Bäumges gegen vier Konkurrenten durch. Für die Besucher war es ein rundum gelungenes Fest.

 Johannes Bäumges in Siegerpose: Der Jurist aus Willich ist seit gestern der 60. Bezirkskönig und darf in drei Jahren sogar beim Europakönigsschießen antreten.

Johannes Bäumges in Siegerpose: Der Jurist aus Willich ist seit gestern der 60. Bezirkskönig und darf in drei Jahren sogar beim Europakönigsschießen antreten.

Foto: Lothar Strücken

Ein Schuss, der Vogel fällt: Am Inrath brandet Jubel auf, und Johannes Bäumges ist neuer König des Bezirksverbandes Krefeld-Willich-Meerbusch als Nachfolger des Hülsers Peter Rumohr. Der Jurist Bäumges kann es kaum glauben, ein freudiges Lachen steigt durch die Kehle des Schützenkönigs aus Willich-Niederheide. Immerhin hat er sich im spannenden Wettkampf gegen vier Mitbewerber durchgesetzt und alle haben redlich um die hohe Würde gerungen.

 Das Sechspfünder-Geschütz hatte Premiere am Inrath. Zuvor hatte Pfarrer Thorsten Obst die Kanone gesegnet.

Das Sechspfünder-Geschütz hatte Premiere am Inrath. Zuvor hatte Pfarrer Thorsten Obst die Kanone gesegnet.

Foto: Mark Mocnik

Mit dem 82. Schuss ist Bäumges nun der 60. Bezirkskönig seit 1956 und hat damit zugleich das Recht, im Sommer in Kaarst-Büttgen in das Ringen um Würde des Diözesan- oder gar Bundeskönigs einzusteigen. In drei Jahren ist er sogar noch beim Europakönigsschießen startberechtigt.

 Ein schmucker Maikranz wurde bereits Donnerstag gehisst.

Ein schmucker Maikranz wurde bereits Donnerstag gehisst.

Foto: M. Mocnik

Bäumges ist nicht das einzige gekrönte Haupt des Tages. Erstmals hat der Bezirksverband alle noch lebenden Ex-Könige zum Traditionsschießen eingeladen. Offizielle Verpflichtungen sind mit dem Amt zwar nicht verbunden, aber es geht dem Vorstand darum, die "Ehemaligen" einzubinden, erklärt Bezirksschießmeisterin Melanie Plorin, die beide Schießen auch leitet. "Es ist schon toll, wenn die Ex-Majestäten von den alten Zeiten schwärmen, als sie mit dem Bezirksvorstand die vielen Schützenfeste besucht haben." So ist die Idee zum Traditionsschießen aufgekommen. Für den Auftakt ist es schon toll, dass fünf Schützen teilgenommen haben. Norbert Küppers, Bezirkskönig 2011, freut sich mit Tränen in den Augen, die Würdes des Traditionskönigs errungen zu haben. Die zweite Auflage soll in fünf Jahren mit noch mehr Majestäten stattfinden.

Während sich die Schützenkönige mit Kleinkalibermunition begnügen mussten, um die beiden Vögel von der Stange zu holen, ist das Freicorps von Lützow Größeres gewohnt. Die kleinste Bruderschaft im Bezirk ist vor allem in der Reenactment-Szene ein Begriff. Die verwegen aussehenden Jäger tragen originalgetreue Uniformen aus der napoleonischen Epoche und besitzen sowohl zeitgemäße Vorderladerwaffen als auch zwei Kanonen. Das Sechspfünder-Geschütz ist neu aufgearbeitet und wird auf dem Inrather Festplatz im Rahmen des Bezirksvogelschießens von Pfarrer Thorsten Obst gesegnet - 320 Gramm Schwarzpulver sorgen dabei für mächtig viel Krach, Qualm und Gänsehaut bei den Zuschauern. Schießmeisterin Plorin tauft das neue Geschütz mit dem ersten Schuss auf den Namen "Elisa".

Auf diesen Höhepunkt haben sich die Inrather Sportschützen besonders gefreut. Als Ausrichter des diesjährigen Schießens hatte die ebenfalls relativ kleine Bruderschaft alles aufgeboten, um den Gästen ein würdiges und geselliges Fest zu bieten. Das schon am Vorabend mit dem Traditionellen Setzen des Maibaums begonnen hatte.

König Uwe Kleckers konnte zwar seinen Traum von der Bezirkswürde nicht wahr machen, kann sich aber vom Frühschoppen bis zur Krönung über eine rundum gelungene Veranstaltung freuen.

(RP)
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