Wirtschaft Jedes zweite Unternehmen in Krefeld sucht Personal

Krefeld · (RP) Trotz schwächelnder Konjunktur bleibt der Fachkräftemangel für Krefelder Unternehmen ein großes Problem. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein unter rund 500 Unternehmen aus der Region.

100 davon sind in Krefeld ansässig. „Dass die Unternehmen trotz sinkender Auftragseingänge weiterhin vehement über Vakanzen klagen, ist ein neues Phänomen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz.

Etwa die Hälfte der Krefelder Unternehmen hat zurzeit Personalbedarf. Von diesen Betrieben klagen 55 Prozent darüber, offene Stellen längerfristig nicht besetzen zu können. Vor einem Jahr – in Zeiten der Hochkonjunktur – war die Lage kritischer. „Es gibt aber keinen Grund zur Entspannung“, warnt Steinmetz. „Immerhin stellt der Fachkräftemangel für ein Drittel der Krefelder Betriebe ein wesentliches Konjunkturrisiko dar.“

Auch die Folgen des Fachkräftemangels werden von den Krefelder Betrieben deutlich beschrieben. „Knapp jedes zweite Unternehmen rechnet mit steigenden Arbeitskosten, und zwei Drittel der Betriebe gehen von einer Mehrbelastung der vorhandenen Belegschaft aus“, berichtet Steinmetz. Im vergangenen Jahr wurde das Fachkräfteeinwanderungsgesetz verabschiedet. 13 Prozent der Befragten in Krefeld können sich vorstellen, gezielt Fachkräfte aus Nicht-EU-Staaten anzuwerben. Nur drei Prozent sind zum heutigen Zeitpunkt davon überzeugt, dass das Fachkräfteeinwanderungsgesetz konkret bei der Gewinnung von Mitarbeitern helfen kann.

In der öffentlichen Debatte um den Fachkräftemangel wird auch immer wieder das Potenzial geflüchteter Menschen thematisiert. Etwas mehr als ein Fünftel der Betriebe gab an, in den vergangenen 24 Monaten Geflüchtete beschäftigt zu haben. 60 Prozent dieser haben damit eher positive, 40 Prozent eher negative Erfahrungen gemacht. „Als Herausforderungen und Hemmnisse werden von den Krefelder Unternehmen rechtliche Rahmenbedingungen und unzureichende Sprachkenntnisse genannt“, erklärt Steinmetz.

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