Krefelder Fußspur des Jahres 2022 Dem Wolf auf der Spur

Krefeld · Krefeld wird zum Wolfsgebiet. Ein männliches Tier reißt zwei Schafe in Hüls, ein weiteres stirbt an seinen Verletzungen. Der Schäfer ist entsetzt.

Ein Fußabdruck des Wolfes, der in Krefeld Schafe riss.

Ein Fußabdruck des Wolfes, der in Krefeld Schafe riss.

Foto: Alex Forstreuter

Im Februar kommt „GW1625m“ nach Hüls. In zwei aufeinanderfolgenden Nächten reißt der Wolf mit dieser Kennung zwei Heidschnucken, weitere Schafe werden verletzt, eins verendet trotz sofortiger Behandlung. Es ist der erste Wolfsriss in Krefeld.

„GW1625m“ ist ein Rüde und streift als Einzelgänger durch sein Revier. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv), das sich vor Ort ein Bild von der Situation macht und auch den Nachweis erbringt, dass die Tiere durch einen Wolf getötet wurden, erklärt: „Sein genetisches Merkmal ist für Wölfe kennzeichnend, die ursprünglich aus der Alpenpopulation, also Italien, Frankreich oder der Schweiz, stammen.“ Drei Tage vor den Angriffen in Hüls hatte „GW1625m“ bereits in Xanten ein Schaf gerissen.

Der Schäfer der Heidschnucken ist entsetzt über die Angriffe. Alle getöteten Heidschnucken seien trächtig gewesen, sagt er und betont, dass er die Zucht nur als Hobby betreibe. Vergeblich habe er versucht, an Wolfszäune zu kommen, die das Lanuv kostenfrei an Schäfer abgebe, um Weidetiere zu schützen. Doch diese Zäune gab es nicht mehr. In seiner Not muss der Schäfer seine Tiere auf engstem Raum halten, da er die Weide nicht nutzen kann. Seit dem Wolfsriss seien die Heidschnucken regelrecht traumatisiert, klagt der Züchter, und hätten Angst vor jedem Hund.

Der Wolfsrüde“ GW1625m“ war 2020 in die niederländische Provinz Nord-Brabant eingewandert und hatte südlich von Eindhoven das Territorium Groote Heide begründet.

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