KFC Uerdingen / Krefeld Investor will neues Fußballstadion bauen

Krefeld · Eine niederländische Investorengruppe plant, in Krefeld ein zwischen 12.000 und 15.000 Zuschauer fassendes Stadion für den KFC Uerdingen zu bauen. Die Stadt müsste das Grundstück stellen. Die Baukosten tragen die Niederländer.

Grotenburg: Das ist die Heimat des KFC
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Der Trainer des Fußball-Oberligisten KFC Uerdingen, Eric van der Luer, hat Krefelds Oberbürgerbürgermeister Gregor Kathstede ein Exposé für einen Stadion-Neubau in Krefeld vorgelegt. Der Niederländer hat offenbar einen Investor in der Hand, der bereit ist, ein funkelnagelneues Stadion in Krefeld zu bauen und dafür rund 25 Millionen Euro in die Hand zu nehmen.

Zwischen 12.000 und 15.000 Zuschauer soll das Stadion fassen, in das der KFC später umziehen soll. Der Stadt würde das Stadion nichts kosten; sie müsste aber ein entsprechend großes Grundstück dem Investor zur Verfügung stellen.

Im Gespräch ist eine Fläche zwischen 60.000 und 70.000 Quadratmetern Größe. Die Fraktionsvorsitzenden-Konferenz der Fraktionen im Rat der Stadt Krefeld, die Oberbürgermeister Gregor Kathstede gestern über die Anfrage informierte, hat die Verwaltung beauftragt, mit dem Investor Kontakt aufzunehmen, um sich konkrete Pläne zeigen zu lassen.

"Es ist ärgerlich, dass da jetzt schon Informationen nach außen gedrungen sind", schimpfte Eric van der Luer. "Wir haben mit dem OB, mit dem Beigeordneten Herrn Visser und dem Planer schon im September gesprochen und seitdem Stillschweigen bewahrt. Kaum kommt es in die Politik, schon wird es nach außen getragen. Das ist eine große Chance für die Stadt und natürlich auch für den KFC. Hoffentlich wird das jetzt nicht schon im Vorfeld zerredet."

Schon einmal, es war im Jahr 2005, hatte die damalige Vereinsführung des KFC der Stadt Pläne vorgestellt von einem angeblichen Investoren, der die Grotenburg umbauen wollte. Seinerzeit zerplatzte der Traum — auch, weil sich der damalige Vereinsvorstand hartnäckig weigerte, den Namen des Investors preiszugeben.

Nachdem Details zu dem Vorhaben bekannt wurden, hieß es, dass der angebliche Investor wieder abgesprungen sei. Was vor sechs Jahren ziemlich dubios und nebulös blieb, ist diesmal deutlich handfester.

Bei dem Investor handelt es sich um eine niederländische Gruppe, die bereits bei den belgischen Erstligisten KAA Gent und beim KSC Lokeren sowie in Zwolle Stadien in ähnlicher Größenordnung erbaut hat und derzeit ein ähnliches Projekt in Stettin plant.

Das Konzept des Betreibers sieht unter anderem vor, dass die nicht sportlich benötigte Fläche unter den Sitztribünen vermietet werden sollen — Großunternehmen wie Baumärkte, Elektronikkonzerne oder Lebensmitteldiscounter könnten sich dort ansiedeln.

"Das Gute daran ist, dass im Stadion keine Konkurrenz zu kleinen Geschäften in der Innenstadt entsteht, weil wirklich nur sehr große Unternehmen dort einziehen sollen. Im Grunde hat der Investor aber gesagt, dass er das dorthin bauen würde, was die Stadt dort gerne hätte. Will sie ein Hotel, dann baut er das auch", sagte van der Luer.

Dementsprechend viel Platz wird auch benötigt; entsprechende Flächen würde es in Krefeld noch geben: im Gewerbegebiet in Fichtenhain zum Beispiel, am Elfrather See oder auch am Europaring, wo ohnehin schon mal ein Gelände ins Auge gefasst war, um dort eine riesige Turnhalle zu errichten.

Die Fraktionen im Rat der Stadt hielten sich am Dienstag auf Nachfrage noch ziemlich bedeckt zum Thema. "Grundsätzlich klingt die Idee interessant. Wir hören uns mal an, was der Investor zu sagen hat", sagte Dirk Plaßmann für die SPD.

Wilfrid Fabel (CDU) steht dem Ganzen allerdings eher skeptisch gegenüber. "Für meine Fraktion möchte ich mich nicht äußern, weil wir darüber noch nicht gesprochen haben. Für mich selbst muss ich sagen, dass ich nichts davon halte, weil es dem Zentrumsgedanken widerspricht. Aber wir werden uns die Pläne sicherlich anschauen. Es ist ja noch keiner dümmer geworden, wenn er sich neue Ideen zeigen lässt."

(rm/top/jco)