Krefeld Investitionen in Krefelder Schulen sollen auf 130 Millionen Euro steigen

Krefeld · Bis 2020 werden Gebäude und Ausstattung der Schulen für knapp 90 Millionen Euro optimiert. Durch zwei zusätzliche Förderprogramme des Bundes sind weitere 40 Millionen Euro vorgesehen.

 Der Gesamtschule Uerdingen ist es mit ihrem Mondrian-Projekt im vergangenen Jahr gelungen, den Schulpavillon zu verschönern. Die Idee hatte die Künstlerin Petra Rühl, die die Schule im kulturellen Bereich unterstützt. Jetzt will auch die Verwaltung die städtischen Schulen sanieren.

Der Gesamtschule Uerdingen ist es mit ihrem Mondrian-Projekt im vergangenen Jahr gelungen, den Schulpavillon zu verschönern. Die Idee hatte die Künstlerin Petra Rühl, die die Schule im kulturellen Bereich unterstützt. Jetzt will auch die Verwaltung die städtischen Schulen sanieren.

Foto: Stadt

Die Krefelder Schullandschaft soll technisch und räumlich auf den neusten Stand gebracht. Und dafür fließen erhebliche Mittel in die Seidenstadt. Die Verwaltung stellte der Politik jetzt in einer gemeinsamen Sitzung von Bau- und Schulausschuss im Berufskolleg Kaufmannsschule ein Rahmenkonzept für die kommenden vier Jahre vor. Danach sollen bis 2020 in Gebäude und Ausstattung knapp 90 Millionen Euro investiert werden. Davon stammen 30,1 Millionen Euro aus dem Förderprojekt "Gute Schule 2020". Die weiteren knapp 60 Millionen Euro sind in der städtischen Haushaltsplanung veranschlagt. Doch der schulische Geldsegen könnte sich in den kommenden Monaten noch erhöhen: "Der Nachtragshaushalt in Berlin ist beschlossen worden. Sollte der Verteilungsschlüssel bleiben, ist davon auszugehen, dass aus einem weiteren Förderprogramm des Bundes zeitnah noch einmal 20 Millionen Euro in die Krefelder Schul- und Bildungslandschaft fließen", so Grünen-Ratsherr Daniel John. Die Verwaltung hält es nicht für unwahrscheinlich, dass das Geld noch in diesem Jahr überwiesen werden könnte. Und Baudezernent Martin Linne verwies außerdem auf ein geplantes IT-Programm in Höhe von fünf Milliarden Euro, welches das Bundesbildungsministerium mittelfristig auf den Weg bringen möchte: "Daraus könnten weitere 20 Millionen Euro nach Krefeld kommen."

 Krefelds Bau- und Planungsdezernent Martin Linne

Krefelds Bau- und Planungsdezernent Martin Linne

Foto: jon

Die Verwaltung legte in der Sitzung der Politik ein umfangreiches Papier vor, wie und wo die rund 30 Millionen Euro aus dem Programm "Gute Schule 2020" zu investieren sind. "Ziel ist, die technische Ausstattung der Schulen zu verbessern sowie Gebäude, Turnhallen und Sanitäranlagen zu sanieren oder zu erneuern", betonte Annette Terhorst vom Gebäudemanagement. Wichtig für Krefeld: Diese 30 Millionen müssen fristgerecht in den kommenden vier Jahren investiert werden. Deshalb sei eine ziel- und zeitgenaue Planung erforderlich, so Linne: "Beträge, die nicht im Rahmen der Vorgaben abgerufen werden, sind für die Stadt verloren. "

Vorgesehen ist, die technische Ausstattung der Schulen zu verbessern sowie Gebäude, Turnhallen und Sanitäranlagen zu sanieren oder zu erneuern. Neben Digitalisierung, Breitbandanbindung und "zeitgemäßer Ausstattung aller Krefelder Schulgebäude", umfassen die Maßnahmen auch brandschutztechnische Sicherungen von Aulen, damit diese für außerschulische Veranstaltungen genutzt werden können. "Die Schulen haben sich zu wichtigen Zentren für die Stadtteile entwickelt, dem wollen wir damit ebenfalls Rechnung tragen", erklärte Linne.

Bauausschussvorsitzender Jürgen Wettingfeld wies darauf hin, dass die Verwaltung in dem 30-Millionen-Euro-Paket insgesamt 25 Maßnahmen aufgelistet habe, die bis 2020 umgesetzt werden müssen: "Hierbei braucht die Verwaltung unsere Unterstützung, die Umsetzung darf mit Blick auf den vorgegebenen Finanzplan nicht gefährdet werden." Mit großer Mehrheit begrüßten die Ratvertreter die Überlegung, die Erneuerungen in den schulischen Sanitärbereichen sowie bei der Digital-Ausstattung in den Fokus zu setzen.

Parallel beschäftigt sich die Verwaltung mit der Anpassung der ersten drei Krefelder Gesamtschulen Kaiserplatz, Reepenweg und Alte Gladbacher Straße an den Standard in Oppum und Uerdingen. "Beim Gymnasium am Stadtpark Uerdingen ist der vorhandene Gebäudebestand ausgereizt", sagte Annette Terhorst. Eine Erweiterung als Ersatz des Gebäudes Lützowstraße 35 ist geplant, ein Anbau auf der Grünfläche vor dem Gymnasium vorgesehen. Ebenfalls angepasst wird der Raumbedarf an der Grundschule Fungendonk in Oppum, wo ein Neubau zur Aufnahme der dritten Eingangsklasse vorgesehen ist. Ersatz beziehungsweise Sanierung ist auch an der Regenbogenschule ins Auge gefasst, an der unter anderem ein Pavillon aus den 1970er Jahren seine Lebenszeit bereits weit überschritten hat. Schließlich ist an der Sollbrüggenschule ein Neubau zur Anpassung des "Offenen Ganztags" vorgesehen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort