Krefeld Kita-Öffnung Schulen und Kitas gehen in Regelbetrieb

Krefeld · Nach den Sommerferien beginnen die Krefelder Schulen mit Regelbetrieb. Knapp eine Woche später, am 17. August, gilt das auch für Kitas ohne Beschränkungen. Lediglich Hygieneregeln wie Desinfektion werden aufrechterhalten.

 Die Städtische Tageseinrichtung für Kinder an der Ritterstraße bereitet sich wie andere Kitas auch auf den Alltag im Regelbetrieb vor.

Die Städtische Tageseinrichtung für Kinder an der Ritterstraße bereitet sich wie andere Kitas auch auf den Alltag im Regelbetrieb vor.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Wenn am 12. August die Sommerferien enden, geht die Schule im Regelbetrieb wieder los. Einschränkungen aufgrund von Corona betreffen zwar Hygieneregeln und einige organisatorische Abläufe, der Unterricht selbst wird aber normal laufen. „Lediglich bei Fachunterricht wie zum Beispiel Religion, in dem Schulklassen untereinander gemischt werden, haben wir noch keine Vorgabe vom Land, wie es aussehen soll“, sagt Schulamtsdirektorin Marita Koblenz-Lüschow.

Und auch bei den Kitas und allen Arten von privaten Kinderbetreuungsangeboten geht ab dem 17. August, also dem darauf folgenden Montag, der Regelbetrieb wieder los. „Regelbetrieb bedeutet, dass alle pädagogischen Methoden wieder normal angewendet werden. Gruppen dürfen durchmischt werden, der Kontakt unter den Kindern ist nicht eingeschränkt. Lediglich beim Kontakt zwischen Erwachsenen gelten Abstandspflichten. Wird der Abstand unter 1,5 Metern unterschritten, gilt Maskenpflicht. Die zusätzlichen Hygieneregelungen wie Desinfektion und Reinigung sind von der Lockerung nicht betroffen“, sagt der zuständige Beigeordnete Markus Schön.

Damit endet für die Eltern eine schwere Zeit, denn die Kinderbetreuung war in den vergangenen Monaten für Berufstätige ein stetes Problem. Einige Neuerungen gelten aber dennoch. „Wenn ein Kind Krankheitssymptome zeigt – auch solche, die nicht Corona zuzuordnen sind – dann gilt die Pflicht, 24 Stunden daheim zu bleiben und die Kita nicht aufzusuchen. Nach Ablauf dieser Frist kann das Kind wieder in die Kita kommen, wenn es gesund ist. Andernfalls ist ein Arzt aufzusuchen. Die Erzieherinnen sind angewiesen, kranke Kinder sofort nach Hause zu schicken beziehungsweise die Eltern zu informieren“, erläutert Schön.

Um die Risiken aus epidemiologischer Sicht so gering wie möglich zu halten, besteht außerdem die Möglichkeit für alle Angestellten von Schulen und Kitas, freiwillige Coronatests vornehmen zu lassen. „Jeder Angestellte kann sich alle zwei Wochen im Corona-Zentrum testen lassen. In geraden Wochen gilt das Angebot für die rund 2500 Kita-Angestellten, in ungeraden Wochen für die etwa 3500 Angestellten der Schulen“, sagt Schön. Die Kosten übernimmt das Land. Eine Anmeldung unter der Rufnummer 02151 8619700 ist notwenig. „Wichtig ist: Da es sich um freiwillige Tests handelt, ist es keine Arbeitszeit“, sagt der Beigeordnete.

„Ich bin froh, dass wir unser Zentrum nicht wie andere Kommunen wieder geschlossen haben. Ich denke, auch über diese Tests hinaus wird der Bedarf in der Zukunft, zum Beispiel bei lokalen Ausbrüchen, immer wieder da sein. Wir sehen jetzt, wie gut es ist, die Kapazitäten zu haben“, sagt Schön. Sollte der Ansturm so groß werden, dass er die Kapazitäten des Zentrums sprengt, sollen für die Tests auch Kassenärzte herangezogen werden.

Noch nicht klar ist unterdessen, wie es mit den Lehrern und Erziehern weiter geht, die zur Risikogruppe gezählt werden. „Grundsätzlich bedeutet Regelbetrieb, dass für alle, die nicht von einem Arzt dienstunfähig geschrieben sind, eine voll Dienstpflicht besteht“, sagt Schön. Allerdings ließen sich auch Ausnahmeregeln finden. „Einerseits schulen wir immer weiter im Bereich des E-Learning und wir können uns vorstellen, dass die Kollegen, die sich einem großen Gesundheitsrisiko aussetzen würden, auch weiterhin vor allem diesen Weg beschreiten. Denkbar ist auch, dass sie zum Beispiel das Korrigieren von Klassenarbeiten und Klausuren übernehmen, während weniger gefährdete Personen dann mehr Präsenzunterricht in den Klassen übernehmen. Das ist eine Einzelfallentscheidung und hier wollen wir kreativ und kulant sein. Risikopatient ist auch nicht gleich Risikopatient“, erläutert Koblenz-Lüschow.

Eine wichtige Aufgabe, die die besonders gefährdeten Lehrer und Erzieher übernehmen könnten, ist die weiterhin umfangreiche Dokumentation. „Wir müssen die Daten aller Kontaktpersonen erfassen. Sogarwer im Unterricht neben wem sitzt, wird festgehalten und gemeldet. Auch hier könnten die Menschen, die sich einem Ansteckungsrisiko nicht aussetzen wollen, sich einbringen“, befindet Schön.

Einschulungsfeiern sind ausnahmsweise auf zwei Tage, den 13. und 14. August, gestreckt. So soll allen Angehörigen eine Teilnahme unter Einhaltung der Regeln wie Abstand und Husten-Nies-Hygiene bei einer Grenze von 300 Teilnehmern ermöglicht werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort