Landgericht In einem Monat: Trio raubte Spielhalle, Kiosk und Bäckerei aus

Krefeld · Die drei Angeklagten sollen sich zu einer Bande zusammengeschlossen und im vergangenen Jahr gemeinsam mehrere Überfälle begangen haben.

 Im Prozess um eine mutmaßliche Räuberbande aus Krefeld haben zwei der drei Angeklagten am gestrigen Freitag mehrere Taten eingeräumt. Auch der dritte Angeklagte hat bereits eine Einlassung angekündigt. Die Angeklagten sollen sich zu einer Bande zusammengeschlossen haben und innerhalb eines Monats im vergangenen und diesem Jahr vier Spielhallen, einen Kiosk und eine Bäckerei in Krefeld ausgeraubt haben. Auch der Versuch, ein Wettbüro zu überfallen soll auf ihr Konto gehen.

Einer der Angeklagten hat am Freitag vor der Jugendstrafkammer des Landgerichts seine Beteiligung gestanden. Ein weiterer Angeklagter legte ein pauschales Geständnis ab. Damit hat er zwar die Vorwürfe eingeräumt, wollte aber keine Einzelheiten preisgeben. Er ließ keine Rückfragen des Gerichts und der Staatsanwältin zu. Zu den Umständen und insbesondere zu den Mittätern wollte er keine Angaben machen. Das werde er erst machen, wenn die beiden Mitangeklagten ausgesagt haben. Der dritte Angeklagte kündigte bereits an, dass er am kommenden Mittwoch aussagen wird.

Außer den Angeklagten stehen noch weitere Personen in Verdacht, an den Überfällen beteiligt gewesen zu sein. Einer von ihnen war gestern als Zeuge geladen. „Ich sage nicht aus“, kündigte er nach der Belehrung durch die Richterin an. Zeugen dürfen vom Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen, wenn sie sich durch die Angaben selber belasten würden. Gegen einen anderen Zeugen steht im Zusammenhang mit den Überfällen eine Verhandlung vor dem Amtsgericht an.

Die drei 20 und 21 Jahre alten Angeklagten befinden sich zur Zeit in Untersuchungshaft. Vertreter der Jugendgerichtshilfe begleiten den Prozess. Sie sollen dem Gericht bei der Entscheidung helfen, ob im Falle einer Verurteilung eine Strafe nach dem Jugendstrafrecht verhängt wird. Der Fall hatte unter anderem für Aufsehen gesorgt, weil eines der Opfer bei der Verfolgung der Täter einen Herzinfarkt erlitten hatte. Die Opfer sollen zum Teil bis zu 800 Euro gezahlt haben, nachdem man sie mit einer Gaspistole bedroht hatte. Die Waffe soll ungeladen gewesen sein. Der Prozess wird am kommenden Mittwoch fortgesetzt.

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