Krefeld Immer mehr Straßenbaustellen in Krefeld

Krefeld · Monatelang und über Jahresfrist hinaus behindern Baustellen von Stadtwerken und Tiefbauverwaltung in Krefeld den Straßenverkehr. Es ist kein Zufall: Die Zunahme des Verkehrs macht die Abwicklung von Baustellen immer schwieriger.

 Eine aktuelle Durchfahrtsperrung betrifft den Breiten Dyk zwischen Moerser Straße und Nassauerring. Ein Jahr lang müssen die Autofahrer die Umleitung über Humboldtstraße, Grünen Dyk, Blumentalstraße und Dahlerdyk fahren.

Eine aktuelle Durchfahrtsperrung betrifft den Breiten Dyk zwischen Moerser Straße und Nassauerring. Ein Jahr lang müssen die Autofahrer die Umleitung über Humboldtstraße, Grünen Dyk, Blumentalstraße und Dahlerdyk fahren.

Foto: L. Strücken

Seit etwa zehn Jahren nimmt die Zahl der Straßenbaustellen für den Austausch alter Kanäle, die Verlegung von Versorgungsleitungen und die Erneuerung von Fahrbahnen in Krefeld zu — und ein Ende des Trends ist nicht absehbar, wie Hartmut Könner, Leiter des städtischen Fachbereichs Tiefbau, und seine Mitarbeiter Martin Lothmann und Rolf Streubel im RP-Gespräch erläuterten. "Angesichts stetig steigenden Verkehrsaufkommens müssen wir uns dabei immer mehr um die Verkehrsführung rund um diese Baustellen kümmern und die entsprechenden Umleitungen einrichten", sagen die Tiefbauverwalter.

Fabel bemängelt Verkehrsbehinderungen

Damit bestätigen sie die Beobachtungen vieler Krefelder Autofahrer, darunter auch der ehemalige CDU-Fraktionsvorsitzende Wilfrid Fabel. Der hatte in dieser Eigenschaft in einem Schreiben an den Oberbürgermeister bemängelt, dass zahlreiche Straßenbaustellen — zumeist als Kombi-Maßnahmen von Stadtwerken und dem Fachbereich Tiefbau — den Verkehrsfluss behindern. Abhilfe ist Fabels Ansicht nach durch eine bessere Absprache zwischen den beiden genannten Akteuren möglich. "Wir sprechen unsere Maßnahmen immer mit der SWK ab. Deshalb wird ja überall gebuddelt", sagt Hartmut Könner dazu.

Sein Fachbereich ist für das gesamte Straßennetz inklusive Rad- und Gehwege sowie Ampeln, Beleuchtung und Beschilderung wie übrigens auch das Straßenbegleitgrün und sogar den Deichbau zuständig. "Wir planen, bauen und sanieren, um die Funktion des Straßennetzes aufrechtzuerhalten", erklärt Könner. "Und das bedeutet, dass wir für die Genehmigung jeder Baustelle zuständig sind, ganz gleich ob SWK oder Telekommunikationsunternehmen Leitungen verlegen wollen. Wir sind also die Ersten, die wissen, wo was wann geschieht."

Hauptstraße in Oppum: 16 Monate lang gebaut

Im vergangenen Jahr war für derartige Bauarbeiten beispielsweise die Kaiserstraße volle zwölf Monate für den Durchgangsverkehr gesperrt. 16 Monate lang war auf der Hauptstraße in Oppum kein Durchkommen. 13 Monate wurde der Verkehr auf der St. Anton-Straße durch Fahrbahnverengungen stark behindert. Neun Monate dauerte die Kanalsanierung unter der Von-Beckerath- bis Leyentalstraße, und fünf Monate beanspruchte die Grunderneuerung der Fahrbahn auf der Hülser Straße, wo ebenfalls eine Umleitung nötig war. Die Arbeiten auf der Sollbrüggenstraße sind ein knappes halbes Jahr nach Baubeginn auch noch nicht beendet. Der Fachbereich Tiefbau hat im vergangenen Jahr 20 Baustellen bearbeitet, die zwischen Tagen und einem guten Jahr dauerten: Zehn Straßen wurden für mehr als drei Millionen Euro gebaut oder saniert, weitere zehn erhielten auf Abschnitten für insgesamt 200.000 Euro eine neue Fahrbahndecke.

Die Umgestaltung des großen Haltestellenbereichs auf dem Ostwall hat im Vorfeld auch einige Baumaßnahmen auf umgebenden Straßen nötig gemacht. Damit sie den Umleitungsverkehr bewältigen können, wurden beispielsweise die Fahrbahnen der Moerser Straße und des Nordwalls im November und Dezember grunderneuert, wobei jeweils nur Einrichtungsverkehr möglich war.

SWK verbaut 30 Millionen Euro jährlich

Neben dem Ostwall zwischen Neuer Linner- und St.-Anton-Straße werden sich die Autofahrer auch in diesem Jahr auf weitere Straßenbaustellen einstellen müssen, denn die SWK "verbuddelt" Jahr für Jahr runde 30 Millionen Euro, damit Wasser, Gas und Strom fließen. Für die Verlegung eines neuen Kanals ist aktuell der Breiten Dyk zwischen Moerser Straße und Nassauerring seit Anfang November für den Durchgangsverkehr gesperrt und wird es voraussichtlich ein ganzes Jahr lang bleiben. Insgesamt arbeiteten und arbeiten die Stadtwerke im beziehungsweise seit dem vergangenen Jahr auf 19 Straßen. Und was in diesem Jahr neu hinzukommt, werden die Stadtwerke demnächst noch bekanntgeben.

(RP)
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