Krefeld - mit Video Im Studio mit Krefelder Rockstars
Krefeld/Grefrath · Die Krefelder Band Blind Guardian hat ihren größten Hit "The Bard's Song" neu aufgenommen. Mit im Studio: Drei Fans aus Kanada, die die Session für einen guten Zweck ersteigert hatten.
Als es ernst wird, zittert die Stimme dann doch. Der Kanadier David Mc Gregor steht mit Hansi Kürsch, dem Sänger und Frontmann von Blind Guardian, in einem Tonstudio in Grefrath. Gemeinsam singen sie "The Bard's Song (In the Forest)", den größten Hit der Krefelder Metal-Band. Die Aufregung ist Mc Gregor anzumerken, denn er ist kein professioneller Musiker.
Der Kanadier und seine Freunde Karlos und Martin Machado haben die exklusive Studio-Session mit Blind Guardian beim Online-Auktionshaus Ebay ersteigert. Umgerechnet 1317,42 Euro haben die drei Jungs aus Québec sich den Tag mit ihren Idolen kosten lassen. Hinzu kommen noch die Kosten für Flug und Hotel. Das Geld geht an die Japan-Hilfe der Plattenfirma EMI Music.
"Nach der Tsunami-Katastrophe in Japan wollten wir auch etwas zur Charity-Aktion unserer ehemaligen Plattenfirma beisteuern. Und da kam uns die Idee, 'The Bard's Song' neu aufzunehmen", erklärt der gebürtige Krefelder Hansi Kürsch. "Diesmal sollten die Fans entscheiden, wie der Song am Ende klingt. Und da die drei musikalisch ganz gut drauf sind, dürfen sie auch aktiv mitsingen und mitspielen."
Für die Kanadier ist das Erlebnis jeden Cent wert. "Wir sind schon seit vielen Jahren Fans von Blind Guardian. Wir spielen selbst in einer Band, und sie haben uns sehr inspiriert", sagt Mc Gregor. "Mit Blind Guardian zu spielen, sich mit den Jungs über Musik auszutauschen, das ist eine Erfahrung, die unser Leben verändern wird", ergänzt Karlos Machado. Der Hobby-Musiker mit Rocker-Mähne und Strohhut darf sich am Bass-Part der Ballade versuchen. "Ich kann ein kleines bisschen von meinem eigenen Stil in den Song einfließen lassen. Für mich wird ein Kindheits-Traum wahr."
Auf dem Weg nach Grefrath mussten die WG-Kumpel aus Pointe-Calumet, einer Kleinstadt in der Nähe von Montréal, zahlreiche Konkurrenten ausstechen. Über 1000 Gebote wurden bei der Auktion abgegeben. "Da haben sich einige Bieter gegenseitig ganz schön hochgeschaukelt", berichtet Kürsch. "Dass das höchste Gebot ausgerechnet aus dem fernen Kanada kam, hat uns alle überrascht."
Im Handel wird die neu aufgenommene Version des Songs im Übrigen nicht erhältlich sein. "Wir werden unseren Fans den Song im Internet zur Verfügung stellen, kommerziell ausschlachten werden wir das Ganze aber nicht", kündigt Kürsch an.
