Krefeld IHK fordert: Ausbildung in Zeiten der Corona-Pandemie sichern

Krefeld · „Über unsere IHK-Lehrstellenbörse wollen wir helfen, Azubis aus insolventen Unternehmen in andere Betriebe zu vermitteln“, sagt Petra Pigerl-Radtke, Geschäftsführerin des Bereichs Innovation, Bildung, Fachkräfte der IHK Mittlerer Niederrhein in Krefeld.

 Petra Pigerl-Radtke, Geschäftsführerin des Bereichs Innovation, Bildung, Fachkräfte der IHK Mittlerer Niederrhein in Krefeld.

Petra Pigerl-Radtke, Geschäftsführerin des Bereichs Innovation, Bildung, Fachkräfte der IHK Mittlerer Niederrhein in Krefeld.

Foto: IHK

Zahlreiche der mehr als 400.000 Ausbildungsbetriebe in Deutschland befinden sich wegen der Corona-Pandemie in einer überaus schwierigen Lage. Dennoch müsse alles getan werden, um die Ausbildung dringend benötigter Fachkräfte sicherzustellen, mahnt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK), der Dachverband der 79 deutschen Industrie- und Handelskammern, – und unterbreitet konkrete Vorschläge. Neben dem Kurzarbeitergeld für Azubis sollte der Bund Betriebe, die Auszubildende aus Insolvenzbetrieben übernehmen, zusätzlich mit einer Übernahmeprämie unterstützen. Auch die Berufsschulen sollten schnellstmöglich und bundesweit wieder öffnen, damit die schulische Prüfungsvorbereitung gesichert ist.

„Über unsere IHK-Lehrstellenbörse wollen wir helfen, Azubis aus insolventen Unternehmen in andere Betriebe zu vermitteln“, sagt Petra Pigerl-Radtke, Geschäftsführerin des Bereichs Innovation, Bildung, Fachkräfte der IHK Mittlerer Niederrhein in Krefeld. „Es macht dabei auch Sinn, über einen Übernahmebonus für Ausbildungsbetriebe nachzudenken.“ Darüber hinaus kann das neue IHK-Projekt „AzubiSharing“ helfen. „Ausbildungsbetriebe geben ihren Auszubildenden vorübergehend an einen anderen Ausbildungsbetrieb ab. Dadurch können Auszubildende ihre Ausbildung ohne Unterbrechung fortsetzen, und der abgebende Betrieb wird entlastet – in der Ausbildungsaktivität bei brachliegendem Geschäft und bei der Vergütung der Azubis“, so die Geschäftsführerin.

Außerdem gebe es die Möglichkeit, in eine Teilzeitausbildung zu wechseln. Auch dazu beraten die Ausbildungsberater der IHK. Mit Blick auf die Angebote für das kommende Ausbildungsjahr gibt es bei allen Beteiligten angesichts des drastischen wirtschaftlichen Einbruchs große Unsicherheiten. Immerhin werden aktuell rund 50.000 Ausbildungsplätze deutschlandweit in der IHK-Lehrstellenbörse angeboten. Pigerl-Radtke: „Die weitere Entwicklung hängt ganz wesentlich vom Verlauf der Pandemie und der wirtschaftlichen Situation in der zweiten Jahreshälfte ab. Wie die Lage zu Beginn des Ausbildungsjahres sein wird, lässt sich aktuell noch nicht sagen.“ Wichtiger denn je wird in diesem Sommer eine gezielte Ausbildungsberatung und -vermittlung sein.

Die Check In Berufswelt, bei der Unternehmen in Mönchengladbach, Krefeld, im Kreis Viersen und im Rhein-Kreis Neuss ihre Türen für Schüler öffnen, wurde wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr auf den 5. bis 8. Oktober verschoben. „Unser Matching-Programm ist ein weiteres hilfreiches und erprobtes Instrument. Einerseits können kleine und mittlere Unternehmen mit Hilfe dieses Services ihre Ausbildungsstellen frühzeitig und passgenau besetzen. Andererseits werden junge Menschen umfassend beraten und an Ausbildungsbetriebe vermittelt“, so Pigerl-Radtke. Angedacht sind auch digitale Matching-Formate wie zum Beispiel Azubi-Speed-Datings. „Die Partner in der Allianz für Aus- und Weiterbildung werden auch in Corona-Zeiten gemeinsam beraten und Lösungsideen weiterentwickeln.“ Weitere Informationen gibt es unter Ruf 02151 635-455 und auf der Homepage unter: www.mittlerer-niederrhein.ihk.de www.dihk.de

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