Polizei sucht Zeugen Igel angezündet: Tierschützer aus Krefeld wollen den Täter finden

Krefeld · Der Verein hat 1000 Euro Belohnung ausgesetzt. „Wir wollen endlich wissen, wer dafür verantwortlich ist“, sagt Sprecher Dietmar Beckmann.

 Dietmar Beckmann, Vorstandssprecher des Krefelder Tierheims

Dietmar Beckmann, Vorstandssprecher des Krefelder Tierheims

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Krefelder Tierschüzter wollen bei der Ergreifung des Täters helfen, der in den vergangenen Monaten in Willich mehrfach Igel angezündet und verbrannt hat. Mitarbeiter der Stadt Willich hatten am Wochenende auf einem Spielplatz in einem Mülleimer an der Lauenburger Straße wieder den Kadaver eines Igels gefunden. Vermutlich wurde das Tier außerhalb des Mülleimers in Brand gesetzt und dann dort deponiert. Sicher sei, so die Polizei, dass der Igel zwischen Samstag, 23.30 Uhr, und Sonntag, 21.15 Uhr, im Mülleimer abgelegt wurde. „Wo und wann das Tier angezündet wurde, ist derzeit nicht bekannt“, so Polizei-Sprecherin Antje Heymanns. Der Krefelder Tierschutzverein hat bereits vor Wochen eine Belohnung von 1000 Euro ausgesetzt, um den oder die Tierquäler zu finden. In den vergangenen Jahren sind mehr als 15 Tiere auf diese grausame Art zu Tode gekommen.

2013 hatten Tierquäler in Willich an verschiedenen Orten mindestens 15 Igel durch Anzünden getötet. Auch in den Jahren 2015 und 2017 waren weitere Fälle bekannt geworden, bei denen Igel in Abfallbehältern angezündet worden waren. In diesem Jahr ist es der zweite Fall, der der Polizei in Willich bekannt wurde. Eines der Tiere hat überlebt. Zudem wurde auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums ein totes Kaninchen mit Brandspuren gefunden, wobei nicht klar ist, ob es sich um den selben Täter handelt.

Ermittlungen aus dem Jahr 2013 hatten damals einen möglichen Tatverdächtigen identifiziert, Beweismittel hatten die Fahnder jedoch nicht finden können. Der Verdächtige hatte die Igeltötungen bestritten. Umso wichtiger sei die Mithilfe der Bevölkerung, um solche Straftaten aufzuklären. Daher ist die Polizei auch an vermeintlich unbedeutenden Beobachtungen interessiert. „Wir wollen endlich wissen, wer dafür verantwortlich ist“, sagt Dietmar Beckmann, Sprecher des Tierschutzvereins Krefeld und Umgebung. Das Geld wird für Hinweise ausgelobt, die zur Ergreifung des oder der Täter führen. Mögliche Infos an die Polizei unter der Rufnummer 02162 3770.

(jon)
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