Krefeld Hungerstreik: Bücherei-Initiative geht auf Distanz
Krefeld · Im Krefelder Stadtteil Uerdingen hat eine Person angekündigt, für den Erhalt der Bücherei in den Hungerstreik treten zu wollen. Dies erfuhr unsere Zeitung aus Kreisen der Stadtverwaltung. Die Initiative zum Erhalt der Bücherei Uerdingen distanzierte sich gestern von dieser Aktion. Sprecherin Susanne Tyll teilte auf Anfrage unserer Zeitung mit: "Meines Wissens hatte am Dienstag früh jemand ein Zelt mit entsprechendem Schild vor der Bücherei aufgestellt. Er wurde vom Kommunalen Ordnungsdienst dann freundlich aufgefordert, das Zelt wegzuräumen. Ich war zu dem Zeitpunkt vor Ort. Damit war die Aktion beendet." Sie betonte, dass es sich bei der Person nicht um ein Mitglied des Arbeitskreises gehandelt habe.
Aus Spargründen hatte die Stadtverwaltung die Bücherei im Mai vergangenen Jahres schließen lassen – seitdem protestieren Bürger im Stadtteil in Form von Happenings wie Lesungen. Nach den Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Bücherei kündigte die Stadt an, die Bücherei räumen zu lassen. Die Uerdinger Bürger aber wollen den Protest fortsetzen. Am kommenden Montag, 14. April, wird Thomas Tillmann aus dem Buch "Paris – Ein Fest fürs Leben" von Ernest Hemingway vorlesen. Seit der Schließung der Bücherei finden die Montagslesungen jeweils von 18.30 Uhr bis 19Uhr vor der Uerdinger Bücherei, Am Marktplatz 5 bei jeder Witterung statt. Zu den Lesungen kommen zwischen 15 und 60 Personen. Jede Lesung beginnt mit dem Singen einer Strophe des Liedes "Die Gedanken sind frei" und endet mit den drei umgedichteten Strophen.