Gutachten liegt nicht vor Hülser Naturbad: Samstag Demo auf dem Marktplatz

Krefeld · (sti) Das Naturfreibad Hüls, das rein formal wohl keines ist, treibt sowohl die Nutzer als auch die Krefelder Politiker nach der Schließung weiter um. Bezirksvorsteher Hans Butzen (SPD) hat für den heutigen Samstag ab 12 Uhr zu einer Demonstration unter dem Motto „Rettet das Hülser Meer“ auf den Marktplatz gerufen, um die Dringlichkeit zu verdeutlichen, alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen, um die Freizeiteinrichtung auch in Zukunft betreiben zu dürfen.

„Man muss sich ehrlich machen“, hatte Beigeordneter Markus Schön in der Sitzung der Bezirksvertretung Hüls gefordert, in der er und Fachbereichsleiter Oliver Klostermann, zuständig für Sport und Bäder, den Hülsern das Desaster mit dem geschlossenen Freibad erklären mussten.

Ratsherr Timo  Kühn (CDU) zeigte sich am Freitag verwundert. Auf seine Bitte, ihm das Gutachten der Deutschen Gesellschaft für Bäderwesen zuzuschicken, habe er die Antwort erhalten, dass die der Schließung des Hülser Bades zugrundeliegende Expertise beauftragt sei, aber noch nicht vorliege. Selbst, wenn die Stadtverwaltung über Vorabinformationen zu den Ergebnissen verfüge, so wundere er sich doch über die „Absolutheit, mit der vorgetragen wurde, obwohl offenbar nur vorläufige Erkenntnisse“ vorlägen. „Ich rate dazu, erst einmal die Fakten abzuwarten“, erklärte Kühn im Gespräch mit unserer Redaktion. Seines Wissens sei der Gutachter Architekt und kein Jurist. So dass rechtliche Schlussfolgerungen nach seiner Meinung mit Vorsicht zu genießen seien.

Kühn hatte in den politischen Beratungen die Auffassung vertreten, dass das Naturfreibad Hüls Jahrzehnte in Betrieb gewesen sei, und das auch in Zukunft möglich sein müsse. Die Verwaltung hatte argumentiert, dass weder die Vorschriften für technische Bäder noch die für Naturbäder greifen.

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