Krefeld Hüls ist jetzt ein Wikinger-Dorf

Krefeld · Bereits zum 24. Mal finden die Ferienspiele im Park an der Hülser Burg statt. Vor und in einem knappen Dutzend Zelte können die Kinder basteln, spielen und in die Rolle eines Wikingers schlüpfen.

 Luna (l.) und Jago haben gestern am dritten Tag der Hülser Ferienspiele ein tolles Wikingerboot mit Segelen in den Nationalfarben Italiens gebastelt. Immerhin waren die Nordmänner auch bis nach Sizilien gekommen.

Luna (l.) und Jago haben gestern am dritten Tag der Hülser Ferienspiele ein tolles Wikingerboot mit Segelen in den Nationalfarben Italiens gebastelt. Immerhin waren die Nordmänner auch bis nach Sizilien gekommen.

Foto: Thomas Lammertz

Auch in diesem Jahr geht es bei den Ferienspielen bunt und schrill zu. Unter dem diesjährigen Thema "Wikingerdorf Hüls" eröffnet sich Kindern von vier bis 13 Jahren auf dem Gelände des Hülser Burgparks die Welt der Nordmänner aus Skandinavien. Veranstalter ist wieder die Hülser KAB, die sich darum bemüht, Kindern und Jugendlichen aus Hüls eine kostengünstige Freizeitaktivität anzubieten. Unterstützt wird sie von mehr als 50 freiwilligen Helfern vor Ort. Dazu zählen auch rund 23 Jugendliche.

 Kinder erleben das Gefühl vom Miteinander beim traditionellen gemeinsamen Stockbrotbacken auf dem Burgpark-Gelände.

Kinder erleben das Gefühl vom Miteinander beim traditionellen gemeinsamen Stockbrotbacken auf dem Burgpark-Gelände.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

In knapp zwei Dutzend Zelten können die Kinder eine Woche lang ihr handwerkliches Geschick und ihre Kreativität unter Beweis stellen. Beim Papierschöpfen zeigt Helferin Edda (14) zum Beispiel sehr großes Engagement. Anstatt in den Urlaub zu fliegen, bringt sie zusammen mit ihren Freunden den Kindern die alte Technik der Papierherstellung bei. "Mir macht es einfach Spaß, mit Kindern zu arbeiten", erklärt sie.

Zum Alltag eines Wikingers gehört auch das Prägen und Stanzen von Münzen beim Goldschmied, das Zerlegen von Gütersteinen mit dem Hammer, das Töpfern und das Herstellen von Seilen. Und natürlich dürfen die berühmten Wikingerboote nicht fehlen: Dieses können sich die kleinen Wikinger in der Schreinerei selbst zusammenbauen. Damit sie sich nicht nur wie ein Krieger des Mittelalters fühlen, sondern auch wie einer aussehen, gibt es die passende Schminkstation.

Der Gemeinschaftssinn steht während der Ferienspiele an erster Stelle. Dazu werden die Kinder selbst Teil ihrer eigenen Geschichte: Mut, Ausdauer und Kameradschaft sind gefragt, denn "Thor", der Gott des Donners, braucht Hilfe bei der Suche nach seinem verschwundenen Hammer. Das Leitungsteam hat sich dazu Verschiedenes einfallen lassen: Unter anderem gehört dazu das Einfangen von Insekten oder das Singen von alten Volksliedern.

Man fühlt sich in die Zeit des Mittelalters zurückversetzt. Die zahlreichen Helfer sorgen für eine zeitgemäße Atmosphäre durch passende Musik, Dekoration und gemeinsames Erzählen am Lagerfeuer. Die Schneiderin kümmert sich zusätzlich um traditionelle Gewänder.

Durchschnittlich 500 begeisterte Kinder nehmen an den alljährlichen Ferienspielen teil. Obwohl das Wetter in diesem Jahr nicht mitspielen wollte, kamen trotzdem bereits rund 250 Kinder in den ersten Tagen. Der Hülser Bürgerverein, das DRK Hüls, der Verband der offenen Jugendarbeit und die Kolpingfamilie Hüls haben die Ferienspiele durch ihr Engagement und auch Spenden erst möglich gemacht.

Am Ende der Woche sind die Kinder zu echten Wikingern geworden: Für ihre tapfere Mitarbeit erhalten sie eine Urkunde mit ihrem eigenen Wikingernamen.

(RP)
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