Nach Coronapause Wieder Hubertusmesse in festlich geschmückter St.Anna-Kirche in Krefeld

Krefeld · Jagdhornbläser gestalten die Messe, die sich bis zur Corona-Zwangspause wachsender Beliebtheit erfreute. Die Tradition will die Jäger Demut und Respekt vor den Tieren und der Natur lehren.

Wie in früheren Jahren wird St. Anna für die Hubertusmesse festlich-jagdlich geschmückt. Das Foto entstand 2018.

Wie in früheren Jahren wird St. Anna für die Hubertusmesse festlich-jagdlich geschmückt. Das Foto entstand 2018.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die Krefelder Jagdhornbläser laden nach langer Pause wieder zu einer festlichen Hubertusmesse ein, die sie mit ihrer Musik begleiten werden. Rund 25 Bläser und Bläserinnen sind zu hören in der stimmungsvollen Atmosphäre der Pfarrkirche St. Anna, die aus diesem Anlass wieder festlich und jagdlich geschmückt sein wird. Unter der Leitung von Hornmeister Michael Müller erklingen die Hörner mehrstimmig. Die Musiker spielen sowohl Fürst-Pless-Hörner – das sind die kleineren – als auch die großen Parforce-Hörner. Die Klänge der Jagdhörner kommen in der Architektur des Kirchenschiffes von St. Anna optimal zur Geltung. Die Messe ist am Sonntag, 6. November , 18 Uhr, in der Pfarrkirche St. Anna, An der Annakirche.

Die Hubertusmesse geht auf eine Legende zurück. Hubertus von Lüttich (um 655 bis 727) war Bischof von Maastricht und Lüttich. Der Überlieferung nach lebte er zunächst ganz und gar nicht heilig, führte ein ziemliches Lotterleben, würde man heute sagen. Der Jagd ging er grob und ohne großes Nachdenken nach. In diesem Sinne war er auch an einem Karfreitag jagdlich unterwegs, als er einen gewaltigen Hirsch sah, ein Prachtexemplar. Als er mit der Armbrust auf den Hirsch anlegte, blieb das Tier plötzlich vor ihm stehen; zwischen dem Geweih des Hirschs erschien ein strahlendes Kreuz, und eine Stimme sagte: „Hubertus, warum machst du Jagd auf mich?“ Fortan änderte Hubertus sein Leben. Er lernte, Tiere wie alle Lebewesen als Geschöpfe Gottes zu sehen.

Aus dieser Grundhaltung entwickelte sich das Regelwerk der Waidgerechtigkeit in der Jägerschaft, die die Jagd an Hege, Maß und Regeln im Umgang mit den Tieren bindet.

Die Krefelder Jagdhornbläser sind deutscher Meister im Jagdhornblasen der Königsklasse G.  
  

Die Krefelder Jagdhornbläser sind deutscher Meister im Jagdhornblasen der Königsklasse G.  

Foto: Borgmann / Jagdhornbläser/Borgmann/ Jagdhornbläser

Die Ursprünge der Hubertusmesse liegen in Frankreich und Belgien. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Tradition, Parforcehörner für die Musik einzusetzen. Intention der Hubertus-Tradition ist es gerade nicht, die Jagd zu verherrlichen, sondern den Jägern Demut im Umgang mit der Schöpfung auch beim Töten von Tieren zu lehren. Diesen Gedanken bringt ein Hubertus-Segensspruch zum Ausdruck, der an einem erlegten Stück Wild gesprochen wird: „Nimm, du Gsell, den grünen Bruch/ und beherzige Hubertus´ Spruch:/ Das ist des Jägers Ehrenschild,/ auf dass er beschützt und hegt sein Wild./ Weidmännisch jagt, wie sich´s gehört,/ den Schöpfer im Geschöpfe ehrt“. Der „grüne Bruch“ ist Jägersprache und meint einen Zweig als ehrendes Zeichen für ein erlegtes Stück Wild.

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