Krefeld Holz Roeren plant hochmoderne Neubauten

Krefeld · Sechs Monate nach dem Flammeninferno bei Holz Roeren macht das Unternehmen einen Schritt in die Zukunft: Martin und Matthias Roeren reichen morgen Bauanträge und Brandschutzkonzept für ihr Millionenprojekt bei der Stadt ein.

Ruine nach Großbrand in Krefeld
37 Bilder

Ruine nach Großbrand in Krefeld

37 Bilder

Morgen ist es so weit: Sechs Monate nach dem verheerenden Großbrand bei Roeren reichen Matthias und Martin Roeren mit ihrem Architekten Joachim Rüther bei der Stadt acht dicke Ordner mit Bauanträgen und modernem Brandschutzkonzept ein. In Vorgesprächen im Rathaus haben die Holzexperten von der Mevissenstraße ihr Konzept bereits vorgestellt.

Roeren will auf dem 18 000 Quadratmeter großen Gelände einen zweistelligen Millionenbetrag in den Neubau zweier Lagerhallen sowie eines dreigeschossigen Verwaltungs- und Ausstellungsgebäudes investieren. Derzeit bereitet der Architekt aus Dortmund die Ausschreibung vor. Im März soll das Gießen der Fundamente beginnen; nach vier bis fünf Monaten Bauzeit sollen die beiden zwölf Meter hohen Lagerhallen fertiggestellt sein.

Die erste bietet auf 4000 Quadratmetern Platz für so genannte Plattenwerkstoffe, die zweite auf 3100 Quadratmetern Fläche für Schnitt- und Massivholz. Im August will Roeren die derzeit provisorischen Lager aufgeben und alles in die Neubauten verfrachten. Letzter Teil des Mammutvorhabens ist die Errichtung des Verwaltungshauses auf 2000 Quadratmetern in erster Reihe direkt an der Straße.

Neben Büros, Sozialräumen und Besprechungszimmern beinhaltet das Konzept Ausstellungsflächen für Türen und Bodenbeläge im Erdgeschoss sowie Gartenmöbel, Terrassendielen, Saunen und Grillgeräte im ersten Obergeschoss. Das zweite Obergeschoss stellt zunächst eine Option für Hausmeisterwohnung, Konferenzzimmer und andere Nutzungen dar. In etwa einem Jahr soll alles bezugsfertig sein, hochmodern mit Sprinkleranlage und eigenem Wasservorhaltebecken.

Derzeit ist das Abbruchunternehmen Prangenberg und Zaum noch damit beschäftigt, 5000 Kubikmeter Betonschutt zu schreddern und abzufahren. "Zum Glück ist nach dem Feuer kein Sondermüll angefallen", sagte Martin Roeren gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. So müsse nichts auf einer Sonderdeponie gelagert werden. Lediglich der Rückbau des Imprägnierbeckens und das Entsorgen der Flüssigkeit erfordere das Einhalten besonderer Auflagen. "Ich denke, dass Prangenberg und Zaum noch rund vier Wochen beschäftigt sind, bis auch der Baugrund wieder plan ist", berichtete Roeren. Für den Juniorchef und seine 45 Mitarbeiter waren die zurückliegenden sechs Monate ein echter Härtetest.

"Viele Abläufe funktionierten von heute auf morgen nicht mehr, Flexibilität und Sensibilität im Umgang mit Lieferanten und Kunden waren mehr gefragt als sonst", sagte Roeren. Die Truppe habe die Herausforderung angenommen und bestanden — auch dank des großen Verständnisses der Kundschaft. Zum Jahreswechsel sei noch die EDV-Umstellung der Warenwirtschaft hinzugekommen. Es dauere noch seine Zeit, bis sich auch diese Neuerung eingespielt habe.

Wirtschaftlich hat Roeren übrigens keinen Schaden erlitten. "Wir waren 2012 leicht im Plus und haben trotz des Großbrands eine positive Geschäftsentwicklung beobachtet", berichtet Roeren. Während der Umsatz bei der durchs Feuer betroffenen Wilhelm Roeren GmbH & Co KG gesunken sei, habe vor allem die Dienstleistungsgesellschaft, die Paletten und Kisten für die Industrie fertigt, das Minus aufgefangen.

Der schon länger avisierte zusätzliche Neubau eines Fachmarkts für den Endverbraucher und die Handwerkerschaft am jetzigen, provisorischen Standort ist für Roeren erst einmal aus dem Fokus geraten. "Da haben wir im Moment echt keinen Kopf für."

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort