Krefeld Holz beim Tag des Denkmals

Krefeld · Am "Tag des offenen Denkmals" am Sonntag, 9. September, beteiligt sich auch der Krefelder Restaurator Rolf Pütz. Er hat bereits prominente Möbelstücke und Bauten restauriert – seine Firma gibt es schon seit 1836.

 Die Werkstatt in der kleinen Nebenstraße selbst ist zwar kein Denkmal, aber in der Werkstatt von Rolf Pütz werden Tische, Stühle, Sessel, historische Waffen, Schränke und vieles mehr wieder aufgearbeitet. Hier mit Martina Foltys-Banning vom Fachbereich Stadtplanung der Stadt Krefeld, die den Denkmaltag in Krefeld mitbetreut.

Die Werkstatt in der kleinen Nebenstraße selbst ist zwar kein Denkmal, aber in der Werkstatt von Rolf Pütz werden Tische, Stühle, Sessel, historische Waffen, Schränke und vieles mehr wieder aufgearbeitet. Hier mit Martina Foltys-Banning vom Fachbereich Stadtplanung der Stadt Krefeld, die den Denkmaltag in Krefeld mitbetreut.

Foto: Stadt Krefeld

Rolf Pütz hat schon Möbel von Henry van de Velde restauriert, auch solche von Mies van der Rohe. Für den Kölner Senatssaal hatte er das Eingangsportal von 1602 in Arbeit. Er schätzt seinen Werkstoff: "Der Umgang mit Holz ist spannend, weil vielfältig, es geht um aktuelle und historische Objekte", sagt Rolf Pütz, der Inhaber der Fachwerkstatt zur Konservierung und Restaurierung von Möbeln und Holzobjekten, Gebr. Schleiffenbaum.

Alles, was zum Handwerk gehört, wird in der Werkstatt an der Vinzenzstraße angewendet. Und nicht nur dort arbeitet Pütz mit seiner Mannschaft, dreieinhalb Jahre hat er in und für Schloss Landsberg (Essen/Kettwig) gearbeitet, genauso für die Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl, die Krefelder Museen und Krefelder Kirchengemeinden. Etwa 500 Kunden hat er in seiner Adresskartei, darunter viele alte Krefelder Familien. "Wir befinden uns in der Phase der Weitergabe von Erbstücken an die Kinder und Enkelkinder", sagt Pütz.

"Mehr erhalten als erneuern"

Natürlich kommen auch Sammler zu ihm, die für ihr auf der Auktion erworbenes Stück noch mal die gleiche Summe für die Restaurierung auslegen. In seiner Werkstatt werden Schnitzereien und Intarsien bearbeitet, Furniere und Oberflächen. "Es geht darum, mehr zu erhalten als zu erneuern", sagt Pütz, "es darf nichts zerstört werden, der Charakter muss erkennbar bleiben."

Auch die Funktionstüchtigkeit von Möbeln, die in Privathaushalten sowohl gebraucht, als auch in Ehren gehalten werden, gilt es zu sichern: "Aber nach mehr als Austausch von 30 Prozent ist ein altes Stück keine Antiquität mehr." Die Firma Schleiffenbaum gibt es seit 1836, aus der anfänglichen Kistenmacherei wurde eine Möbelschreinerei, ab 1919 wurden Möbel und Antiquitäten restauriert. Vor 20 Jahren übernahm Rolf Pütz die Firma, in der er zuvor schon zehn Jahre, davon sechs als Werkstattleiter gearbeitet hatte. Nach dem Abi ist Pütz über Schreinerlehre, Meisterprüfung und etliche Praktika in den Beruf gekommen. "Die Auftragslage ist gut, wir haben Kunden in ganz Deutschland, auch in Frankreich und Luxemburg", sagt Pütz. Beim "Tag des offenen Denkmals" will Pütz nicht nur die gelungenen Ergebnisse seiner Arbeit zeigen, er hat auch den Vorzustand, die Zwischenergebnisse und die Arbeitsschritte dokumentiert. Auch seine Partner, die ihm bei der Restaurierung der nicht hölzernen Teile einer Antiquität unterstützen, hat er eingeladen, sich an Ständen zu präsentieren. Dazu gehören die Vergolderin Christiane Becker, der Kunstschmied Michael Haase, Goldschmied Udo Lohmar, Uhrmacher Uwe Seibold, die Firma Grüttner (Polsterei) und die Seidenweberei F.X. Dutzenberg.

Fachwerkstatt zur Konservierung und Restaurierung von Möbeln und Holzobjekten Gebr. Schleiffenbaum, Vinzenzstraße 16, 9 bis 17 Uhr. Besucher sind bei Gebr. Schleiffenbaum auch schon am Samstag, von 9 bis 17 Uhr willkommen.

(pen)
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