Krefeld Hochschule zeigt Pläne für Neubau
Krefeld · Die Hochschule Niederrhein hat gestern erstmals den Entwurf für den Erweiterungsbau gezeigt, der wegen der seit Jahren steigenden Studentenzahlen in Krefeld nötig ist. Hochschul-Sprecher Christian Sonntag teilte mit: "Wir werden nach jetzigem Stand Ende März bei der Stadt Bauantrag stellen."
Im Herbst 2012 soll Baubeginn sein, zum Wintersemester 2013/2014 muss das Gebäude fertig sein, denn dann kommt der "doppelte Abiturjahrgang" — wegen der Verkürzung der Schulzeit auf zwölf Jahre in der gymnasialen Oberstufe verlassen im kommenden Jahr zwei Abiturklassen die Schulen. "Der Zeitplan ist ambitioniert, aber durchaus machbar", sagt Sonntag.
Fassade metallisch perforiert
Markant ist besonders die Außenfassade: Während das Erdgeschoss rundherum verglast ist, besteht die Fassade aus einer metallisch perforierten Haut, die sich je nach Tageszeit verändert. "Hochschulräume müssen kommunikativ und transparent sein", sagte Hochschulpräsident Hans-Hennig von Grünberg. "Mit diesem Entwurf erreichen wir dieses Ziel auf eine innovative und zugleich unaufdringliche Art und Weise."
Der Bau erweitert den Standort Reinartzstraße in westliche Richtung, auf den Flächen des Kleingartenvereins Süd entlang der Obergath. Von der vierspurigen Ausfallstraße werde der Neubau gut sichtbar sein, sagt Sonntag. Geht es nach den Gebäudeplanern, wird die Hochschule mit dem Neubau künftig mehr Präsenz im Stadtbild Krefelds zeigen. "Wir wollen ein neues Zeichen für Ihre Hochschule setzen", sagte Architekt Professor Rüdiger Karzel bei der Präsentation der Gebäudepläne. Der Anschluss an die bestehenden Bauten soll anhand einer großzügigen Grünfläche erfolgen, sie findet ihre Fortsetzung im 18 mal 18 Meter großen Innenhof, der "kommunikativer Mittelpunkt" sein soll. Der Innenhof, von dem aus die Räume rundherum gut einsehbar sind, soll "den Aspekt der visuellen Vernetzung stützen", sagte Architekt Rüdiger Karzel, der sich mit dem Entwurf "Vision e2 chip" durchsetzte.
Das dreigeschossige Gebäude (inklusive Erdgeschoss) verfügt über eine Hauptnutzfläche von 4333 Quadratmeter. Nebennutzfläche, Funktionsfläche und Verkehrsfläche, Flure oder Lagerräume dazu gerechnet, ergibt sich eine Nettogrundfläche von 6153 Quadratmetern. Untergebracht werden in dem Neubau vor allem der Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen sowie das neue "SWK - Energiezentrum E2 - Lehr und Forschungszentrum für Energiemanagement und Energietechnik der Hochschule Niederrhein".
Das Gebäudeenergiekonzept sieht einen Energiemix aus Erdwärme, Wärmepumpen und konventioneller Energie vor. Dabei unterstützt die Fassade das Energiekonzept, indem diese dynamisch auf Sonneneinstrahlung reagiert. Über motorisierte Lamellen stellt sich die Fassade auf den jeweiligen Sonnenstand ein. Dies verhindert, dass sich Seminarräume bei starker Sonneneinstrahlung zu stark aufheizen.