Krefeld Hochschule installiert Doktoranden-Kolleg

Krefeld · An der Hochschule Niederrhein fiel jetzt der Startschuss für das Promotionskolleg, das den hauseigenen wissenschaftlichen Nachwuchs fördern und damit zugleich auch die Forschung stärken soll.

 Anne Vollmers, Referentin für Forschungsförderung an der Hochschule (r.) mit den Doktoranden Daniel Jerke (l.) und Stefan Berdzinski.

Anne Vollmers, Referentin für Forschungsförderung an der Hochschule (r.) mit den Doktoranden Daniel Jerke (l.) und Stefan Berdzinski.

Foto: Thomas Lammertz

Wer nach dem Studium weiter wissenschaftlich arbeiten möchte, für den ist die Promotion eine gute Möglichkeit. In manchen Fachgebieten ist der Doktortitel nahezu obligatorisch. Traditionell denkt man dabei direkt an Universitäten. Dass die Promotion inzwischen auch an Fachhochschulen möglich ist, ist vielen Menschen noch immer unbekannt. An der Hochschule Niederrhein fiel kürzlich der Startschuss für das Promotionskolleg, das den hauseigenen wissenschaftlichen Nachwuchs fördern und damit zugleich auch die Forschung stärken soll.

Derzeit gibt es über alle zehn Fachbereiche verteilt 47 Doktoranden an der Hochschule Niederrhein. In einem dreijährigen Programm erhalten Studierende von nun an die Möglichkeit, im Rahmen der "kooperativen Promotionen" ihr Promotionsvorhaben an der Hochschule Niederrhein zu verwirklichen und sich gleichzeitig für einen nachfolgenden Karriereweg in Wirtschaft oder Wissenschaft zu qualifizieren. Im Angebot sind beispielsweise Statistikprogramme, das Schreiben von Anträgen oder Posterpräsentation – alles Dinge, die die Qualität des wissenschaftlichen Arbeitens sicherstellen und für Studierende an Universitäten bereits während des Studiums selbstverständlich sind. "Die müssen ja regelmäßig ihre Semesterarbeiten präsentieren und sind deshalb schon eher darauf gedrillt", erläutert Daniel Jeske, der derzeit im Bereich "Elektrische Energie- und Umwelttechnik" promoviert. Zuvor hatte Jeske an der Hochschule Niederrhein studiert und war dann mehrere Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter dort beschäftigt. Er sei seiner Hochschule sehr verbunden und daher froh, dort auch seinen Doktor machen zu können.

"Wenn unsere Studenten anschließend auch bei uns promovieren, geht uns nicht so viel Wissen verloren, als wenn die forschungsstarken Studenten an die Uni wechseln würden", sagt auch Dr. Anne Vollmers, Referentin für Forschungsförderung an der Hochschule. Das Promotionskolleg dient außerdem als zentrale Anlaufstelle für Fragen der Doktoranden, Professoren und eingebundenen Externen. Denn da Fachhochschulen keinen Doktortitel verleihen dürfen, forschen die Doktoranden zwar an der Hochschule Niederrhein, kooperieren für die Promotion aber je nach Fachbereich mit verschiedenen Universitäten. Darüber hinaus werden die Vernetzung und die Gemeinschaft der Doktoranden auch fachübergreifend gefördert.

Bei der zweitägigen Auftaktveranstaltung stellten zunächst alle Doktoranden ihr Projekt vor. Auf diese Weise entstand ein Diskurs, bei dem etwa eine Doktorandin im Gesundheitswesen und ein Elektrotechniker, der ein neues Gesundheitsbett entwickelt, wissenschaftlich zueinander fanden.

"Wir können nun mehr und mehr Promotionen realisieren. Denn wer als Professor zu uns kommt, möchte nicht nur lehren, sondern auch Forschung und Entwicklung und wissenschaftlichen Nachwuchs ausbilden", sagt Hochschul-Präsident Dr. Hans-Hennig von Grünberg.

(RP)
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