Krefeld Herrlicher Abschluss des Krefelder Orgelsommers

Krefeld · Sehr gut besucht war die St. Josef Kirche zum Abschlusskonzert des Orgelsommers, und auch aufs Ganze gesehen konnte sich Heinz-Peter-Kortmann, der künstlerische Leiter der Reihe, über einen Erfolg freuen: Etwa 1400 Zuhörer besuchten in diesem Jahr die insgesamt fünf Konzerte, die von interessanten Begegnungen der Orgel mit anderen Musikinstrumenten gekennzeichnet waren. Zum Finale war nun ein Quartett von Hornbläsern eingeladen. "Le cor complet" griff zuerst zu vier Parforce-Hörnern und war gemeinsam mit Kortmann an der Stockmann-Orgel in drei Stücken aus der Grande Messe de Saint Hubert von Jules Cantin (1874 - 1956) zu hören. Nach einem marsch-ähnlichen Intro spielte die Orgel einen langanhaltenden Ton, auf dem die Hörner aufsetzten. In der Apsis postiert und durchgehend unisono spielend, schwelgten sie in ihrem Klang.

Als sanftmütige Anrufung erklang das Kyrie und majestätisch das Offertoire, wenn man davon absieht, dass eines der Hörner eine zweite Stimme spielen sollte und diese partout nicht fand. Umso wohlklingender dann der Crescendo Chor mit drei Titeln von Händel, von der Empore herab und untermalt von der Orgel. "From Harmony" war die reine Freude, strahlend und blitzsauber bis in extreme Höhen hinein, in einem heiteren Sinne hymnisch und mitreißend das "To Thee Cherubim", ernster und mächtiger dann "The Glorious Compagny Of The Apostles".

Fehlerfrei im weiteren Verlauf dann die Hörner, sehr schön zum Beispiel zwei Naturhörner, kombiniert mit der Orgel in Auszügen aus "Sinfonies de chasse" von Jean Joseph Mouret (1682 - 1738) und vier Waldhörner mit der Orgel in drei opernartig komponierten Sätzen von Carl Heinrich Hübler (1822 - 1893). Besonders hingebungsvoll klang dann die Interpretation von Gioacchino Rossinis "Ave Maria" mit den Waldhörnern, der Orgel und dem Chor.

Solo konnte man Kortmanns virtuoses Orgelspiel in einem aufwühlenden Stückchen von Henri Mulet (1878 - 1967) und dem forschen "Grand Choeur Triomphale in A" von Alexandre Guilmant genießen, und "Le cor complet" erfreute mit vier zeitgenössischen Kompositionen für Alphörner und Auszügen aus den munteren "Fripperies" von Lowell E.- Shaw (1930).

Geradezu ansteckende Glaubensfreude versprühte der Crescendo Chor mit dem schwungvollen "Singet dem Herrn ein neues Lied" von Michael Porr (*1967), das seinem Titel in schönster Weise gerecht wurde.

Und schließlich gab es - nach wie vor unverzichtbar - das britische Finale mit "Pomp And Circumstance" - und rauschenden Beifall für die Mitwirkenden beim Abschluss des fünften Krefelder Orgelsommers.

(RP)
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