Krefeld Herrenabend mit viel politischem Witz

Krefeld · Beim Herrenabend der Prinzengarde der Stadt Krefeld hatten die gut 350 Gäste speziell bei den Kabarettisten Dave Davis alias Mutombo Umbokko, Wolfgang Trepper und Martin Schopps Spaß.

Im Mercure Parkhotel Krefelder Hof feierte die Prinzengarde einen gelungenen Herrenabend mit vielen humoristischen Spitzen.

Im Mercure Parkhotel Krefelder Hof feierte die Prinzengarde einen gelungenen Herrenabend mit vielen humoristischen Spitzen.

Foto: Thomas Lammertz

Niemand bekam beim Herrenabend der Prinzengarde der Stadt Krefeld am Donnerstagabend so sehr sein Fett weg, wie der amtierende US-Präsident Donald Trump. Die drei Kabarettisten Dave Davis, der in seiner Bühnenrolle Mutombo Umbokko Lacher in Serie erntete, Wolfgang Trepper, bereits seit Jahren eine Institution beim Herrenabend, sowie Martin Schopps nahmen den ersten Mann der USA gehörig auf die Schippe.

Doch auch andere gern kritisierte Politiker wie der Türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan oder Nordkoreas Diktator Kim Jong Un waren das Ziel von Spott und Kritik. Den Kurs dafür gab Prinz Rene I. bereits zur Eröffnung vor, als er zum Applaus der gut 350 Besucher im Saal sagte, er wolle den Despoten und Demagogen der Welt den Spiegel vorhalten. "Dinge wie America fist hatten wir schon einmal und es war nicht gut. Ich hoffe, in spätestens vier Jahren haben wir diese Leute aus den Parlamenten dieser Welt gefegt", rief er in die Runde.

Diesem Kurs folgten dann auch die Comedians. Die meisten Lacher des Abends erntete gleich zum Auftakt Mutombo Umbokko. Der fiktive Afrika-Flüchtling aus dem ebenso fiktiven Land Nfuddu spulte nicht einfach nur sein Programm herunter, er reagierte auch schlagfertig auf Einwürfe und Störungen. So gab es technische Probleme mit seinem Mikrofon, woraufhin er ein neues gebracht bekam. Der Kommentar des dunkelhäutigen gebürtigen Kölners: "Oh, die Zeiten ändern sich. Heute kriegt der Schwarze Dinge gebracht."

Überhaupt sorgte sein Spiel mit Klischees und seiner Hautfarbe für Begeisterung. So sei er erst nach Bayern zu den "Zeugen Seehofers" geflohen, weil er gehört habe, dort seien die Schwarzen an der Macht, habe sich dann aber doch aufgrund der Sprache für Köln entschieden. Sein Programm hatte auch immer wieder versteckte Lacher zu bieten. So beschrieb er in einer Geschichte zwei Männer als "gelernter Betäubungsmittelkaufmann" und "gelernter Import-Escort-Kaufmann" oder sprach von sich selbst als "Kölsche Jung mit Black Föß". Auch Trepper begann mit einer harten Salve gegen US-Präsident Trump und fuhr fort "Ich bin froh und stolz, in einem Land zu leben, in dem ich solche Dinge von der Bühne sagen darf, ohne verhaftet zu werden." In der Folge aber sprach er eher über gesellschaftliche Entwicklungen in Deutschland. Dass zum Beispiel viele Eltern heute glauben würden, ein Kind müsse sofort sterben, wenn es nicht vor 15 Uhr einige Dinkelkekse esse. Elterliche Erziehung früher und heute, aber auch die Fußball Bundesliga von zersplitterten Spieltagen bis Videobeweis nahm er aufs Korn.

Martin Schopps hingegen gewann das Publikum mit Gags über Berufsschüler und Verkehr. Der hauptberufliche Lehrer nahm Klischees über mangelnde Bildung auf die Schippe, aber auch ein Ratespiel Prominenter in einem Lied begeisterten die Besucher. Auffällig war, dass die Beiträge aller Redner, ob professionelle Kabarettisten oder Krefelder Karnevalisten, zwar des öfteren deftig und an der Grenze der politischen Korrektheit, aber nie platt und zotig waren. So war es eine humorige Veranstaltung mit hervorragender Stimmung, bei der auch mehrere musikalische Auftritte ebenso den Geschmack des Publikums trafen wie die Kölner Tanzgarde Fauth Dance Company. Die 13 attraktiven jungen Frauen bewegten sich sicher auf der kleinen Bühne und begeisterten sichtbar die anwesenden Herren.

(RP)
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