Krefeld Herkulesaufgabe Gebäudemanagement: Ein Neuer aus Düsseldorf

Krefeld · Es ist eine wichtige Personalie im Rathaus, weil mit dem Fachbereich wichtige politische und haushalterische Hoffnungen verbunden sind: Der Fachbereich Zentrales Gebäudemanagement bekommt eine neue Führung. Der Hauptausschuss hat Rachid Jaghou das Amt übertragen. Der 36-jährige Meerbuscher ist bisher als Abteilungsleiter Kaufmännisches Gebäudemanagement der Stadt Düsseldorf tätig. Rachid Jaghou tritt die Nachfolge von Brigitte Bourscheidt an, die im Oktober 2015 von Krefeld nach Hannover gewechselt war. Der Bereich war kommissarisch geleitet worden und soll eine neue Organisationsstruktur bekommen.

 Rachid Jaghou in seinem Düsseldorfer Büro.

Rachid Jaghou in seinem Düsseldorfer Büro.

Foto: ud

Das Gebäudemanagement ist für die Ratspolitik ein Hort der Hoffnung. Zum einen gibt es den Wunsch, aus dem Verkauf städtischer Immobilien wichtige Einnahmen für die überschuldete Stadt zu erzielen - wobei die Kämmerei dazu neigte, die Erlöse zu optimistisch anzusetzen. 2013 mahnte deshalb Regierungspräsidentin Anne Lütkes die Stadt, sich nicht reicher zu rechnen, als sie ist: "Die bei der Maßnahme ,Neustrukturierung des Flächen-, Gebäude- und Energiemanagements' bereits 2012 ausgewiesene, mit 5,5 Mio. Euro bereits reduzierte Einsparung wurde nahezu vollständig verfehlt", schrieb die Regierungspräsidentin damals in einem Brief an die Stadt.

Planungsdezernent Martin Linne hatte - ebenfalls 2013 - angemahnt, dass der Fachbereich die in ihn gesetzten Hoffnungen ohne mehr Personal nicht erledigen könne. Linne wurde darin besonders von den Grünen unterstützt. Dies auch deshalb, weil die Grünen die Hoffnung haben, über ein effizienteres Gebäudemanagement Energie und Geld zu sparen und so auch noch Klimaschutz zu betreiben. Doch auch diese Hoffnungen haben sich bislang nicht nennenswert erfüllt. Der neue Fachbereichsleiter übernimmt also ein ganzes Paket mit Erwartungen. Rachid Jaghou ist seit 2012 im Gebäudemanagement der Stadt Düsseldorf beschäftigt. Zuvor war er in der Stabsstelle Strategische Unternehmenssteuerung des Bau- und Liegenschaftsbetriebes NRW tätig. Abschlüsse hat er als Diplom-Verwaltungswirt an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, als Diplom-Betriebswirt und Master in Betriebswirtschaft für New Public Management, beides an der Fachhochschule Dortmund. Im Zentralen Gebäudemanagement sind 87 Mitarbeiter beschäftigt. Derzeit werden 855 Liegenschaften betreut, wobei eine Liegenschaft aus mehreren Einzelgebäuden (zum Beispiel Schulzentrum Horkesgath, Stadthaus) bestehen kann. In der Gesamtzahl ist aber auch jede für den Fachbereich Soziales angemietete Wohnung berücksichtigt. Zu den stadteigenen Immobilien gehören Verwaltungsgebäude, Kindergärten, Schulen, Museen, Friedhofsanlagen oder Wohnhäuser.

Laut Internetseite der Stadt sollen die städtischen Immobilien "ganzheitlich, strategisch und lebenszyklusbezogen" errichtet und funktionsfähig gehalten werden. "Dabei werden durch langfristig prozessorientiertes und nachhaltiges Handeln der Ertrag gesteigert und die Qualität gesichert, um Werte zu erhalten und Betriebs- und Bewirtschaftungskosten dauerhaft zu senken." - Die Erfahrung zeigt: eine Herkulesaufgabe.

(RP)
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