Krefeld Hengst (SPD): Entwicklung rund um den Bahnhof hängt von Rheinblick ab
Krefeld · Bezirksvorsteher Jürgen Hengst kündigte gestern eine bevorstehende Lösung für den im Privatbesitz befindlichen Bahnhof an. Die umliegenden Flächen könnten von der Bahn selbst entwickelt werden.
Die Zukunft des Uerdinger Bahnhofs ist seit Jahren ungeklärt. Innerhalb der kommenden drei Monate könnte sich hinsichtlich der Nutzung des denkmalgeschützten Gebäudes eine Lösung abzeichnen, sagte Uerdingens Bezirksvorsteher Jürgen Hengst (SPD) gestern in den Räumen der Fraktion im Krefelder Rathaus. Eine Einigung zwischen dem Interessenten und den Eigentümern wären ein wichtiger Schritt, um die markante Immobilie wieder zu beleben.
Was allerdings mit den benachbarten Grundstücken geschieht, die sich noch im Eigentum einer Tochter der Deutschen Bahn AG befinden, hängt im Wesentlichen mit der Entwicklung des wenige Meter entfernten, millionenschweren Vorzeigeprojekts Rheinblick zusammen. "Die Bahn-Verantwortlichen warten ab, ob sie die Flächen am Uerdinger Bahnhof gegebenenfalls in eigener Verantwortung entwickeln wollen", berichtete der Uerdinger Bezirksvorsteher im Gespräch mit unserer Redaktion.
Zum Hintergrund. Vor rund sechs Jahren hat eine Investorengruppe den Uerdinger Bahnhof gekauft, um dort ein Brauhaus mit Kiosk, Bistro und Biergarten zu eröffnen. Mehr als eine Million Euro hätte der denkmalgerechte Umbau gekostet. Allerdings fehlten Flächen für den Biergarten, die Erschließung und Stellplätze. Verhandlungen mit der Bahn scheiterten hauptsächlich am Preis, aber auch am Kompetenzgerangel der beteiligten unterschiedlichen Bahn-Töchter.
Die Verhandlungen, an denen sich in regelmäßigen Abständen auch Vertreter aus der Krefelder Politik und Verwaltung beteiligten, führten bis heute zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis für die Eigentümer des Uerdinger Bahnhofs.
Dem so genannten Innenstadtkonzept für Uerdingen zu Folge, so Hengst, sei auf der Bahnfläche der Bau eines großen Gebäudes möglich. "Nutzungen wie Büro oder Parkdeck vielleicht auch Handel und Dienstleistungen sind als Ideen vorstellbar", sagte der Bezirksvorsteher und verweist als Beispiel auf den großen Parkdruck in der Umgebung. Darauf haben bereits Grüne und Freie Demokraten in den Sitzungen der politischen Gremien mehrfach hingewiesen.
Die ursprünglich angedachte Nutzung als Brauhaus mit Biergarten, die mit großer Zustimmung in der Öffentlichkeit aufgenommen worden war, ist vom Tisch. Eine neue Nutzung dürfte noch in diesem Quartal unter Dach und Fach zu bringen sein. Die Gesamtthematik sollte spätestens im kommenden Jahr entschieden sein, urteilte Hengst gestern im Krefelder Rathaus.