Krefeld Helios-Bunker zu robust für Sprengung

Krefeld · Der Klinikbetreiber Helios hat überlegt, einen an den Neubau angrenzenden Weltkriegsbunker zu sprengen. Der erste kleine Test zeigte, dass die Wände zu robust sind. Jetzt soll der hässliche Betonklotz von außen verschönert werden.

 Links sind Teile des Neubaus zu sehen, rechts daneben liegt der Hochbunker. Ursprünglich hatte der Bauherr Städtische Krankenanstalten den Bunker als ein Krankenhaus geplant, was auch heute noch auf dem roten Kreuz auf weißem Grund an den Außenmauern sichtbar ist.

Links sind Teile des Neubaus zu sehen, rechts daneben liegt der Hochbunker. Ursprünglich hatte der Bauherr Städtische Krankenanstalten den Bunker als ein Krankenhaus geplant, was auch heute noch auf dem roten Kreuz auf weißem Grund an den Außenmauern sichtbar ist.

Foto: Thomas Lammertz

Der alte Weltkriegsbunker an der Seyffardtstraße soll nach neuen Planungen des Klinikbetreibers Helios neu gestaltet werden. Auf Anfrage erklärte Marina Dorsch, Helios-Sprecherin in Krefeld: "Wir planen derzeit eine repräsentative Gestaltung der Fassade in Richtung zum neuen Vorplatz, der langen Wand parallel zum künftigen Haupteingang. Auch die Stirnseite des Bunkers zur Seyffardtstraße wird verschönert. Für die dem Klinikpark zugewandte Seite ist eine Bauwerksbegrünung mit Kletterpflanzen vorgesehen. Ein Abriss ist nicht geplant", teilte Marina Dorsch jetzt mit.

 Eine alte Planzeichnung aus Weltkriegszeiten zeigt, wie dick die Mauern des Bauwerks sind.

Eine alte Planzeichnung aus Weltkriegszeiten zeigt, wie dick die Mauern des Bauwerks sind.

Foto: Helios

Der Bunker ist derzeit noch der große optische Makel auf einem komplett von Neubauten dominierten Klinikareal. Nach Angaben von Dorsch war zuvor auch eine Sprengung geplant. Erste kleine Testversuche hätten aber gezeigt, dass das Bauwerk zu robust ist. Das Hauptbunkergebäude mit 1650 Quadratmetern Grundfläche und der Anbau des Maschinenhauses mit 1300 Quadratmetern haben im Keller-Basisgeschoss 2,30 Meter dicke Wände, in den oberen Stockwerken sind die Wände rund 1,10 Meter dick.

Derzeit wird der Bunker als Technikzentrale und nachgeordnete Lager- sowie Archivfläche verwendet. Künftig könnte der Bunker auch eine Verbindungsfunktion haben. Geplant ist eine fußläufige Anbindung der Strahlenklinik/Nuklearmedizin an den Neubau; nach Inbetriebnahme des zweiten Neubauabschnitts soll es möglich sein, fußläufig durch das erste Obergeschoss des heutigen Bunkers zur Strahlenklinik zu gelangen. Diese Anbindung ist primär für Bettentransporte vorgesehen.

Der Bunker war von 1941 bis 1943 geplant und schließlich 1943 gebaut worden. Genehmigt wurde er durch den Oberbürgermeister der Stadt Krefeld am 24. September 1941 als "bombensicherer Luftschutzbau". Ursprünglich hatte der Bauherr Städtische Krankenanstalten den Bunker als ein Krankenhaus geplant, was auch heute noch auf dem roten Kreuz auf weißem Grund an den Außenmauern sichtbar ist, zu Kriegszeiten auch auf dem Dach des Hauptgebäudes. Als damaliger Verwendungszweck wurde eingetragen: "Sonderbau mit Maschinenhaus". Nach der Genehmigungsplanung sollte der Hochbunker ein ziviles Antlitz mit Natursteinfassade und Satteldach bekommen. In den Kriegsjahren umgesetzt wurde jedoch nur die Rohbau-Hülle.

(RP)
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