Bildhauer Theo Akkermann und Hans Joachim Albrecht Der Heimatverein Hüls lädt zum Künstlervergleich

Krefeld · Der Heimatverein Hüls präsentiert in seinen jüngst umgebauten Räumen die Skulpturen zweier Künstler des Stadtteils: „Theo Akkermann. Hans Joachim Albrecht. Vom Schaffen zweier Bildhauer in Hüls“ wurde jetzt als erste Wechselausstellung eröffnet.

 Auf die Ausstellung freuen sich (v.l.) Paul Schumacher und Karl Heussen, Theo Pannen, Michael und Roswita Akkermann, Anngrit und Hans Joachim Albrecht.

Auf die Ausstellung freuen sich (v.l.) Paul Schumacher und Karl Heussen, Theo Pannen, Michael und Roswita Akkermann, Anngrit und Hans Joachim Albrecht.

Foto: Mocnik/Mark Mocnik

Der Umbau im vergangenen Jahr machte aus einer Remise einen lichtdurchfluteten Raum mit Sicht bis zum Ende des ummauerten Innenhofs. Durch ein großes gläsernes Portal geht der Blick des Betrachters an mehreren Skulpturen vorbei gleich bis in den hinteren Teil des Gartens auf eine Stahlskulptur. Der 1938 in Ostpreußen geborene Künstler hat die Ausstellung konzipiert und so Akkermanns Arbeiten den eigenen gegenübergestellt. „Hier begegnen sich thematisch Konterstücke“, sagt Albrecht.

Der abstrakte „Kopf KH“ an zentraler Stelle im Innenhof steht dem Haupt des Christus gegenüber (Christuskopf, Modell, Bronze, 1951). Richtete er sonst in dem kleinen Gang zwischen Heimatstuben und Konventkirche seinen Blick nach innen, so sinnt die Bronze nun auf einem proportional angemessenen Sockel im Freien. Zu der abstrakten Bronze „Kopf KH“ berichtet Albrecht, dass ihn dazu der ehemalige Kulturamtschef der Stadt Krefeld inspiriert habe: „Kurt Honnen war Beobachter im Krieg, und auch in seiner Position als Kulturdezernent hat er die Rolle des Beobachters eingenommen.“ Die abschirmende Hand über den Augen hat Albrecht in eine leicht schräge Waagerechte verwandelt.

Auch die übrigen Paarungen setzen konkrete und abstrakte Werke zueinander in Bezug. Akkermanns Liebespaar (Bronze, 1944) bezieht sich auf Albrechts „Hockende, aneinandergelehnt, Stahl auf Holz“ von 1990. Die reizende Eva aus Bronze, ohne Jahr, stellt Albrecht mit einem Relief aus schwarzblauem Birnbaum zusammen – konkrete und abstrakte Form kontrastieren ebenso wie das Material, während beide in der Größe harmonieren. Wie Albrecht von der Skizze über die Zeichnung zu seiner Skulptur kommt, kann man an einem Beispiel deutlich erkennen. So bietet die kleine Schau dem Betrachter an, Bezüge herzustellen zwischen zwei verschiedenen künstlerischen Auffassungen, die sich in ihrer Form und auch in der Wahl des Materials unterscheiden.

Die ausgestellten Werke kommen aus Privatbesitz, aus Nachlass und Besitz der beiden Künstler, von der HJA-Stiftung und dem Heimatverein Hüls. Letzterer hat zu seiner ersten Ausstellung eine Broschüre herausgegeben, in der die ausgestellten Arbeiten der Künstler abgebildet sind. Außerdem schlägt der Verein einen Kunstgang durch den Stadtteil vor, auf dem neun Positionen von Akkermann und Albrecht verzeichnet sind, in den Hülser Kirchen, am Friedhof oder im Freien. Ausgenommen davon ist der „Kleine König“ von Albrecht, der im Garten des Wohnhauses Herrenweg der Lebenshilfe Krefeld steht.

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