Krefeld Heimatbund schult Stadtführer für Uerdingen

Krefeld · Wegen vermehrter Anfragen nach Stadtführungen hat der Heimatbund der Rheinstadt Ehrenamtler gesucht. Elf Frauen und Männer haben sich gemeldet. Anfang März kommen sie zu einem ersten Treffen im Brempter Hof zusammen.

Diese Sehenswürdigkeiten gibt es in Uerdingen
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Wenn der legendäre Lanteäre-Pitt auf dem Hof des Weinbrennereimuseums Dujardin mittels seines "Lanteärestecks" an dem Ring der Gaslaterne zieht und so das Licht ausknipst, ist die Stadtführung zu Ende. Dann beginnt in der dortigen Gastronomie der gesellige Teil. — Das ist ein Szenario, das dem Vorsitzenden des Uerdinger Heimatbunds, Elmar Jakubowski, vorschwebt, wenn er in die Zukunft blickt. In die Rolle des historischen Laternenknipsers könnte einer der elf Stadtführer schlüpfen, die ab Anfang März in einem kleinen Seminar für ihre Aufgaben geschult werden.

"Die Anfragen nach Stadtführungen nehmen seit geraumer Zeit zu. Allein in den vergangenen drei Wochen haben sich zwei auswärtige Gruppen beim Heimatbund gemeldet, die sich die Rheinstadt ansehen und erklären lassen wollen", sagt Jakubowski. Bisher haben gelegentlich einzelne ortskundige Personen durch das Städtchen geführt. Inzwischen aber ist der Heimatbund auf weitere Helfer angewiesen. Deshalb wurden in der "Uerdinger Rundschau" des Heimatbunds interessierte Bürger aufgerufen, sich für die Schulung als Stadtführer zu melden. Elf Frauen und Männer im Alter zwischen 40 und 70 Jahren haben reagiert. "Innerhalb der nächsten 14 Tage wollen wir zu einem ersten Treffen im Brempter Hof zusammenkommen."

Die Stadtrundgänge sollen am Brempter Hof, auf dem Marktplatz oder am Rheintor beginnen und sich auf den historischen Stadtkern innerhalb und entlang der ehemaligen Stadtmauer konzentrieren. Die verlief entlang der Kurfürstenstraße bis zum Nordwesttürmchen an der Ecke Bahnhofsplatz, dann in Richtung Rhein an der Michaelkirche vorbei und in Richtung Süden entlang der Kronenstraße bis zur "Uerdinger Burg" gegenüber dem Restaurant "La Riva" und von dort durch den Wallgarten bis zum Eulenturm an der Kurfürstenstraße.

"Wir möchten die Erinnerung an das alte Uerdingen wecken — natürlich auch mit Blick auf die industrielle Entwicklung", sagt Jakubowski. Dabei kann der Heimatbund auf historische Beiträge aus seiner "Rundschau" zurückgreifen, wo beispielsweise ein Stadtrundgang von 1870 überliefert ist. Dazu gehören auch Histörchen, Anekdoten und Legenden, die erklären, wie Uerdingen zu seinem Namen kam, oder von der Schatzsuche am Obertor und vom Sturm der Junggesellen auf das Alte Rathaus erzählen.

Vor dem Aufruf an Bürger, sich für die Schulung zum Stadtführer zu melden, hatte sich der Heimatbund auch des Interesses der Touristik-Schifffahrt vergewissert. "Reedereien, auch aus den Niederlanden", so Jakubowski, "haben auf unsere Anschreiben reagiert und warten auf ein Startsignal".

(RP/ac)
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