Weihnachtsmarkt in Krefeld Handel hofft auf neuen Weihnachtsmarkt

Krefeld · Neun neue Stände, abgespecktes Programm – der gestern eröffnete Weihnachtsmarkt könnte der letzte nach bisherigem Konzept sein. Der Einzelhandelsverband fordert einen neuen Weihnachtsmarkt für 2014 – mit Ständen verteilt über die Stadt.

Die Weihnachtsmärkte in Krefeld 2019
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Die Weihnachtsmärkte in Krefeld 2019

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Foto: Thomas Lammertz

Neun neue Stände, abgespecktes Programm — der gestern eröffnete Weihnachtsmarkt könnte der letzte nach bisherigem Konzept sein. Der Einzelhandelsverband fordert einen neuen Weihnachtsmarkt für 2014 — mit Ständen verteilt über die Stadt.

Deutliche Kritik hat Markus Ottersbach, Geschäftsführer des Krefelder Einzelhandelsverbandes, am gestern eröffneten Weihnachtsmarkt geübt: "Ich lobe zwar das Bemühen der Stadt, die wieder neue Händler für die Stände gefunden hat. Der Weihnachtsmarkt mit dem jetzigen Konzept bringt aber keine Frequenz für den Einzelhandel in der Stadt, allenfalls für einen kleinen Teil. Der Markt ist zu klein und zu zentralisiert. Man müsste darüber nachdenken, ihn über die Stadt zu verteilen." Er sei auch enttäuscht, dass die Neukonzeption des Weihnachtsmarkts nicht schon für dieses Jahr umgesetzt wurde. "2014 müssen wir dringend ein neues Konzept stehen haben", sagte Ottersbach.

Anlass für die Überlegungen zur Neukonzeption sind die Ergebnisse eines Umfrageergebnisses im sogenannten Innenstadtmonitoring: 85 Prozent gaben in einer repräsentativen Umfrage an, den Weihnachtsmarkt besucht zu haben. 36 Prozent davon sagten, dass ihnen der Weihnachtsmarkt nicht gefallen habe. Daraufhin bildete sich eine Arbeitsgruppe — die Verwaltung kündigte den Vertrag mit der "Arbeitsgemeinschaft Krefelder Weihnachtsmarkt".

 Zu Füßen von St. Dionysius: der Krefelder Weihnachtsmarkt gestern bei der Eröffnung.

Zu Füßen von St. Dionysius: der Krefelder Weihnachtsmarkt gestern bei der Eröffnung.

Foto: Thomas Lammertz

Die Politik hat in der jüngsten Sitzung des Verwaltungsausschusses beschlossen, zunächst intrafraktionell über die Neuausrichtung des Marktes zu beraten. Das Stadtmarketing bleibt also erst einmal außen vor. Womöglich wird es laut Verwaltung auch 2014 noch einen Markt in jetziger Form geben.

Bürgermeisterin Karin Meincke jedenfalls machte bei der gestrigen Eröffnung des Weihnachtsmarkts deutlich, dass der Krefelder Markt mit seiner Lage rund um St. Dionysius im Vergleich zu Nachbarstädten sehr wohl punkten könne. Rund um die Krefelder Stadtkirche gibt es genauso viele Stände wie in den Vorjahren, wie Verena Tomasik vom Stadtmarketing betont. "Die Zahl der Aussteller liegt wie in den Vorjahren bei 60 Ständen."

Gestrichen wurde die Musikbühne — weil sie in der Vergangenheit kaum Besucher lockte. Tomasik bewertet den Weihnachtsmarkt als einen Frequenzbringer für die Innenstadt: "Er wird sowohl von Krefeldern als auch von Besuchern aus Nachbarstädten und den Niederlanden besucht. Die Menschen, die in die Innenstadt kommen, verbinden den Besuch des Weihnachtsmarkts oft mit einem Einkaufsbummel. Dies ist insbesondere bei ,Einkaufen bei Kerzenschein' und an den Freitagen und Samstagen vor Weihnachten zu beobachten. Viele Leute verabreden sich zum gemeinsamen Besuch des Weihnachtsmarkts und verweilen dort auch länger." Diesem Trend haben die Veranstalter Rechnung getragen — mit längeren Öffnungszeiten am Wochenende.

Neun neue Angebote gibt es auf dem Krefelder Weihnachtsmarkt: Unter anderem tibetanisches Kunsthandwerk, Windspiele und Kerzen, handgeschnitzte Holzfiguren, spezielle Essig- und Ölsorten sowie neue gastronomische Angebote wie Feuerzangenbowle, Poffertjes und niederrheinischen Spießbraten. Der Spießbraten wird als "Niederrhein-Döner" vom Krefelder Niklas Ziegenfuß (34) in einem speziellen Tipi-Indianerzelt verkauft.

Bis zum 23. Dezember ist der Weihnachtsmarkt täglich von 11 bis 20 Uhr (frei. / sa. bis 21 Uhr) geöffnet. Totensonntag erst ab 18 Uhr.

(RP)
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