Politik in Krefeld Haltestelle Obergplatz kommt - Neue Wohnbau-Debatte?

Krefeld · Nun ist klar: Die Bahn baut dort eine Haltestelle. Das Areal wird damit für Wohnbebauung interessant.

 Das Gebiet am Obergplatz sollte Allgemeiner Siedlungsbereich werden. Die Bahn will dort eine neue Haltestelle einrichten.

Das Gebiet am Obergplatz sollte Allgemeiner Siedlungsbereich werden. Die Bahn will dort eine neue Haltestelle einrichten.

Foto: Bezirksregierung Düsseldorf

Es ist eine Nachricht, die die Debatte um mehr Wohnbau-Flächen in Krefeld neu aufflammen lassen könnte: Die Bahn will am Obergplatz eine neue Haltestelle einrichten. Dies hatten NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst und Bahn-Vorstand Ronald Pofalla mitgeteilt, als sie den Plan für milliardenschwere Investitionen in NRW vorstellen (wir berichteten). Damit rückt eine Fläche in den Fokus, die schon einmal als potenzielles Bauland für die Zukunft im Gespräch war: das Areal im Bereich Obergplatz / Ottostraße.

Hintergrund: Die Planungsfachleute der Bezirksregierung in Düsseldorf hatten das Areal Obergplatz als „Allgemeinen Siedlungsbereich“ im Visier, als Bereich also, der für eine Entwicklung zum Wohnbaugebiet in Frage kommt (die letzte Entscheidung darüber läge weiter bei der Kommune). Eines der zentralen Argumente dafür war die Einrichtung einer neuen Bahnhaltestelle. Damit wäre Wohnbebauung an dieser Stelle hochinteressant in einer von Wohnungsnot geplagten Region, die auf klimafreundliche Mobilität setzten will.

Doch die Widerstände in der Krefelder Bevölkerung waren zu groß. Bekanntlich wurde im November 2019 im Regionalrat, dem zuständigen Gremium auf Regierungsbezirksebene, beschlossen, für Krefeld keine neuen „Allgemeinen Siedlungsbereiche“ auszuweisen. Gegen den Obergplatz wurde seinerzeit auch eingewendet, dass es nicht sicher sei, ob die Haltestelle kommt. Nun ist klar: Sie kommt.

Der Oberplatz ist im Regionalplan nicht ganz aus dem Rennen. In dem November-Beschluss des Regionalrates erhielt das Gelände am dort den Status einer „Sondierungsfläche“, also einer Fläche, die nicht anderweitig überplant werden darf. Heißt: Die Option, hier doch Allgemeinen Siedlungsbereich und damit perspektivisch Wohnbaugebiet zu installieren, blieb erhalten. Die Frage wird sein, ob Stadt und Politik nun mit der Bahn-Entscheidung, dort tatsächlich eine Haltestelle zu bauen, neu in die Diskussion einsteigen. Die Ratssitzung am Donnerstag könnte erste Hinweise darauf geben.

(vo)
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