Wirtschaft in Krefeld Hafen steigert Umschlag bei Schiff und Bahn

Krefeld · Der Hafen hat sich zur stabilen Größe für die Stadt entwickelt. Erneut schreibt die Gesellschaft schwarze Zahlen. Der Güterumschlag kletterte von 5,2 auf 5,5 Millionen Tonnen. Das Plus resultiert sowohl aus dem Bereich Binnenschifffahrt als auch von der Hafenbahn.

 Am Hafenkopf betreibt KCT seinen Containerterminal.

Am Hafenkopf betreibt KCT seinen Containerterminal.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Zehn Schiffe täglich haben übers Jahr im Rheinhafen für einen Güterumschlag von 3,54 Millionen Tonnen gesorgt. Das sind gut 6,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Noch deutlicher ist der Anstieg beim Güterumschlag der Hafenbahn mit plus 7,2 Prozent. 1,99 Millionen Tonnen wurden auf dem Gleis transportiert. Der Gesamtumschlag stieg von 5,2 auf 5,5 Millionen Tonnen. Unterm Strich steht ein Gewinn von rund 1,3 Millionen Euro. Diese Eckdaten stellten die beiden Hafen-Geschäftsführer Elisabeth Lehnen und Christoph Carnol am Mittwoch in Uerdingen vor.

Mit der Entwicklung sind die beiden Verantwortlichen zufrieden. „Wir haben uns ein Stück weit unabhängiger von der Chemiekonjunktur gemacht“, sagte Carnol, der vor vier Monaten die Nachfolge von Sascha Odermatt, der zu den Neuss-Düsseldorfer Häfen wechselte, angetreten hat.

Hauptaugenmerk legen die beiden auf den Ausbau des Hafens als so genannten trimodalen Standort. Das heißt das Zusammenführen der Verkehrswege Wasser, Gleise und Straßen. Dabei nimmt der Hafen die Ertüchtigung alter Gleise und die Inbetriebnahme stillgelegter Gleise ins Visier. Ferner werde geprüft, ob sich in Abschnitten eine Zweigleisigkeit lohne. Hinzu kommt die Modernisierung des Maschinenparks, die Digitalisierung der Prozesse und die Schulung der Mitarbeiter. Zwei generalüberholte Rangierlokomotiven sind bereits neu angeschafft. Nachhaltigkeit sei ein wichtiges Thema, erklärte Carnol. Hybrid-Lokomotiven seien eine Option. „Wir müssen nicht als kleiner Hafen Vorreiter spielen, sondern beobachten, wie sich diese Technik bewährt und durchsetzt“, sagte der 53-Jährige im Gespräch mit unserer Redaktion.

Die beiden Verantwortlichen nehmen sich in ihren Forderungen und Wünschen an die Politik sehr zurück. Was die Südanbindung des Hafens und dessen Erweiterung auf Meerbuscher Gebiet anbetreffe, sei es Sache der politischen Gremien hüben wie drüben das zu thematisieren. Lehnen und Carnol blicken auf das derzeit Machbare. Der Bau des Kreisverkehrs Floßstraße sei eher fertiggestellt worden als geplant, und auch für die weiteren Infrastrukturverbesserungen sind sie optimistisch. Dazu zählen die Ertüchtigung der Rheinbrücke in welcher Form auch immer und die Umbauten an der Mündelheimer Straße mit neuen Kreisverkehren.

Wegen der Arbeiten auf der Düsseldorfer Straße am Kreisverkehr Floßstraße habe der Hafen die Renovierung der denkmalgeschützten Drehbrücke zurückgestellt. Die solle jetzt nachgeholt werden. Der Startschuss für die Fahrbahnerneuerung und Überarbeitung der historischen Technik ist für den Sommer geplant.

 Jürgen Hengst, Elisabeth Lehnen, Frank Meyer und Christoph Carnol freuen sich über die gute wirtschaftliche Entwicklung des Hafens.

Jürgen Hengst, Elisabeth Lehnen, Frank Meyer und Christoph Carnol freuen sich über die gute wirtschaftliche Entwicklung des Hafens.

Foto: Stadt/LOTHAR STRUECKEN

Nachdem der Hafen die Flächen der seit Jahren stillgelegten Metallwerke Bender erworben hat, gilt es nun eine Idee für eine Nutzung zu entwickeln, die sich wirtschaftlich darstellen lasse, sagte Carnol. Hintergrund sind die anstehenden Sanierungskosten für Altlasten im Erdreich. Derzeit gehe davon keine Gefahr aus, weil entsprechenden Flächen versiegelt seien, erklärte der Geschäftsführer. Erst wenn die Versieglungen entfernt würden – etwa durch Neubauten – müssten entsprechende Sanierungsschritte erfolgen, die Kosten verursachten. „Wir wollen deshalb gezielt auch Brachen zugehen, die für diese Flächen infrage kommen“, sagte Carnol. Das könnten auch mehrere Unternehmen sein. Die Ohlendorfer Straße teile das Areal in zwei Abschnitte.

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