Krefeld Hafen-Feinstaub: Sanktionen drohen

Krefeld · Trotz Begradigung der Hentrichstraße reißt Krefeld auch in diesem Jahr die Feinstaubgrenze von maximal 35 Überschreitungstagen. An 36 Tagen wurde laut Landesumweltamt von Januar bis Oktober 2012 an der Feinstaubstation Hentrichstraße zu hohe Luftbelastung gemessen.

 Die Feinstaub-Messstation an der Hentrichstraße.

Die Feinstaub-Messstation an der Hentrichstraße.

Foto: Bastian Königs

Dies ist zurzeit die zweithöchste Belastung in ganz NRW nach dem sogenannten Referenzverfahren. Krefeld droht im schlimmsten Fall jetzt sogar eine Klage durch die Europäische Union. Die Stadt hat sich gestern noch nicht zur Feinstaubbelastung im Hafen äußern können — will aber noch reagieren.

Christoph Bönders, umweltpolitischer Sprecher der Krefelder Grünen, rechnet jetzt mit Sanktionen für Krefeld durch die Bezirksregierung Düsseldorf: "Da nur 35 Überschreitungstage im gesamten Jahr — entsprechend der in der gesamten Europäischen Union bereits seit 2005 verbindlich geltenden Feinstaubrichtlinie — erlaubt sind, wird die Bezirksregierung im neuen Jahr nicht umhin kommen, zusätzlich zu den bereits im aktuellen Luftreinhalteplan vorgesehenen Maßnahmen weitere Auflagen zur wirksamen Luftreinhaltung zu erlassen."

Da bereits in den Jahren 2006,2008 und 2009 die Grenzwerte im Hafen nicht eingehalten werden konnten, droht wegen bereits jahrelang andauernder Nichteinhaltung europäischer Umweltschutzbestimmungen im schlimmsten Falle ein EU-Vertragsverletzungsverfahren", befürchtet Bönders.

Die winzigen Schmutzpartikel des Feinstaubs verursachen Atemwegserkrankungen und können Herz-Kreislaufversagen und Lungenkrebs auslösen.

(sep)
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