Krefeld Hafen-Chef verspricht Lärmschutz

Krefeld · Bis 2014 will der Rheinhafen den Linner Hafenbahnhof stark erweitern. Jetzt stellte Geschäftsführer Rainer Schäfer die Pläne den Anwohnern vor. Für sie bringt der Ausbau auch positives: Sie erhalten Lärmschutz vor dem zunehmenden Schienenverkehr.

Wenn ein Industriebetrieb eine Verdopplung seiner Transportmengen ankündigt, kann sich die Firma im bundesrepublikanischen Normalfall auf zahlreiche Anwohnerproteste einstellen. Mehr Verkehr bedeutet im Zweifel immer auch mehr Lärm und mehr Stau.

Rainer Schäfer, Geschäftsführer des Rheinhafens Krefeld, kündigte deutlich mehr Verkehr für den auszubauenden Hafenbahnhof an — und wurde doch in Linn bei der ersten Anwohner-Information zum Ausbau fast wie ein Freund verabschiedet. Das hatte drei Gründe: Er versprach den Anwohnern nicht nur, dass sie Schutz vor den Lärmemissionen des deutlich vergrößerten Hafenbahnhofs erhalten, sondern auch vor dem Eisernen Rhein. Er kündigte an, dass die Hafenbahn in leisere E-Loks investieren will — das gesamte Terminal des Hafenbahnhofs werde elektrifiziert. Und er zeigte auf, wie die Lkw, die zum Hafen kommen wollen oder ihn verlassen, von der Mündelheimer und Berliner Straße verschwinden.

"Der Hafenbahnhof in seiner jetzigen Form ist nicht mehr zukunftsfähig", erklärte Schäfer. Der geplante Ausbau helfe, Straßenverkehr zu vermeiden — weil mehr Güter auf Schiene und Schiff kommen. "Es gibt Gespräche mit dem Chempark, dass die Produkte nicht mehr per Lkw in den Duisburger Hafen gebracht werden, sondern mit der Bahn zum Hafenbahnhof und von dort mit der Hafenbahn in den Krefelder Rheinhafen."

Viele Detailfragen

Die Linner hatten zahlreiche Detailfragen zu dem geplanten Ausbau — aber auch zum laufenden Betrieb. Schäfer will den Lkw-Verkehr von der Berliner Straße (B288) holen, indem eine südlich gelegene Parallelfahrbahn errichtet wird. "Das sieht sehr sympathisch aus, aber das ist doch auf dem vorhandenen Gelände viel zu eng", sagte eine Anwohnerin. Schäfer erklärte, dass dort ein noch vorhandenes Gleis entfernt werden soll. "Dann ist genügend Platz da."

Ein Anwohner der Berliner Straße sagte, dass die Lärmbelästigung durch Züge zugenommen habe. "Kann es sein, dass die auch am Wochenende fahren?" Schäfer versprach: "Wir werden untersuchen, ob wir Grenzwerte verletzen." Grundsätzlich habe der Eisenbahnverkehr zugenommen. "Wir haben im vergangenen Jahr mehr als 800 000 Tonnen auf die Schiene gebracht — so viel wie seit 1982 nicht mehr."

Schäfer betonte, dass auch die Mündelheimer Straße entlastet werde. "Nach unserer Planung können die Lkw künftig von der Floßstraße aus über einen neu zu bauenden Kreisverkehr auf die Berliner Straße auffahren — und müssen nicht mehr durchs Wohngebiet."

(RP)
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