Krefeld Häuser an Lindenstraße vergammeln

Krefeld · Seit Wochen ist der Gehsteig vor dem Haus Lindenstraße 5 abgesperrt, weil Fassadenteile des Hauses aus der Jahrhundertwende herabzufallen drohen. Die Fensterrahmen – auch des deutlich jüngeren benachbarten Hauses Nr. 7 – sind systematisch herausgebrochen worden, Teile der Dächer sind gar nicht mehr vorhanden.

 Günter Föller und Heidi Matthias vor den Häusern an der Lindenstraße.

Günter Föller und Heidi Matthias vor den Häusern an der Lindenstraße.

Foto: bkö

Seit Wochen ist der Gehsteig vor dem Haus Lindenstraße 5 abgesperrt, weil Fassadenteile des Hauses aus der Jahrhundertwende herabzufallen drohen. Die Fensterrahmen — auch des deutlich jüngeren benachbarten Hauses Nr. 7 — sind systematisch herausgebrochen worden, Teile der Dächer sind gar nicht mehr vorhanden.

Anblick und Zustand der Häuser sind verheerend. Die beiden Vorstandsmitglieder des Kreisverbands Bündnis 90/Die Grünen, Heidi Matthias und Günter Föller, sind entsetzt und wollen gegen eine Verwahrlosung der Innenstadt vorgehen: Dass Eigentum verpflichtet, stehe bekanntlich schon im Grundgesetz.

Die beiden heruntergekommenen Häuser sowie einige weitere Häuser in der näheren Umgebung gehören nach Auskunft der beiden Kommunalpolitiker der Erbengemeinschaft eines verstorbenen Kölner Bordellbetreibers. Die Stadt Krefeld habe die Gemeinschaft auch angeschrieben, jedoch bisher keine Antwort bekommen.

"Solche Ruinen ziehen ein ganzes Viertel runter, weil sie schnell einen Domino-Effekt auslösen", beklagt Föller. "Wir sehen hier auch eine Gesundheitsgefährdung, denn der Kot aus diesen regelrechten Taubenschlägen häuft sich vor den Häusern in unmittelbarer Nachbarschaft zum Café Kosmopolit", ergänzt Heidi Matthias. Die beiden Kommunalpolitiker führen den Paragrafen 177 des Bundesbaugesetzes an, der Modernisierungs- und Instandsetzungsgebote vorsieht.

"Allerdings ist die Stadt mit diesem Paragrafen an anderer Stelle schon gescheitert, weil es an entsprechenden Druckmitteln fehlt", bedauern die beiden Grünen. Dennoch fordern sie ihre Parteifreunde im Stadtrat auf, dafür einzutreten, dass dieser Paragraf 177 an den beiden Häusern Lindenstraße 5 und 7 angewandt und auch durchgesetzt wird. Außerdem sollen sie eine Resolution mit der Forderung einbringen, diesen Paragrafen zu verschärfen.

(RP/rl)
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