Krefeld Hängebrücke für Stadtpark Fischeln geplant
Krefeld · Der Förderverein des Stadtparks hat gestern Pläne präsentiert, wie per Hängebrücke die beiden durch einen See getrennten Hälften des Stadtparks verbunden werden können. Die Kosten liegen bei unter 500 000 Euro.
Die Pläne des Fischelner Stadtpark-Fördervereins, den durch eine Straße und einen Baggersee getrennten Park per Brücke zu verbinden, werden konkret. Auf der Jahreshauptversammlung gestern Abend präsentierte der Vereinsvorsitzende Bernd Scheelen den Mitgliedern erste Planzeichnungen einer 110 Meter langen Hängebrücke, die auch von Radfahrern und Rollschuhfahrern genutzt werden kann. Es wäre die längste Hängebrücke in NRW. "In der Schweiz ist diese Art der Brücke schon erfolgreich installiert worden", sagte Scheelen am Freitag unserer Zeitung. Die Kosten für so eine Brücke lägen bei unter 500 000 Euro — weit weniger also als die zwei bis drei Millionen Euro, mit denen bisher kalkuliert worden war. Scheelen: "Das Projekt ist finanzierbar."
Der Stadtpark Fischeln war mit der Vereinsgründung ab 1993 durch Pflanzung mehrerer Bäume zwischen Kölner Straße und der Straße Mühlenfeld entstanden und dann ab 2002 auf den westlichen Teil erweitert worden. 15 Millionen D-Mark aus dem Euroga-Topf flossen in die Erweiterung. Die östliche und die westliche Hälfte werden seitdem durch die Straße Mühlenfeld und einen Baggersee getrennt. Zum zehnjährigen Vereinsbestehen der "Freunde und Förderer des Stadtparks Fischeln" hatte Bernd Scheelen erstmals mit dem Gedanken geliebäugelt, eine Brücke über den Baggersee zu bauen. "Am Anfang hat uns auch niemand geglaubt, dass wir das mit dem Park packen würden", sagt er.
Zwischenzeitlich wurde sogar darüber nachgedacht, die denkmalgeschützte Krefelder Hafendrehbrücke nach Fischeln zu verfrachten — diese Variante gilt aber als kostspielig.
Bernd Scheelen sieht nun eine große Chance in der Fusion der beiden Fischelner Tennisvereine, die am Standort Mühlenfeld, direkt neben der geplanten Brücke, auf einer Platzanlage fusionieren wollen. Die andere Tennisfläche am Hanninxweg soll verkauft werden — aus den Erlösen sollen weitere Tennisplätze am Mühlenfeld finanziert werden.
Stadtpark-Chef Scheelen sagt: "Vielleicht bleibt ja auch ein Teil für die Brücke. Die Tennisvereine denken ja darüber nach, ein öffentliches Café zu errichten, das von jedermann besucht werden kann. Eine Brücke würde eine hohe Frequenz von Spaziergängern auf diesem Teilstück bedeuten. Die Brücke wäre also eine Win-Win-Situation für die Tennisvereine und uns Stadtparkförderer." Dabei verweist er aber auch auf die schwierige Haushaltslage der Stadt. "Wir müssen sehen, wie sich solche Pläne angesichts des Nothaushaltes werden umsetzen lassen." Einen Teil der Gelder für die Brücke wolle er auf jeden Fall durch Spenden hereinholen, sagte Scheelen.
Bevor die Planungen nun in die nächste Phase gehen, will Scheelen zunächst eine Hängebrücke in der Schweiz begehen. "Ich will wissen, wie man auf so einer Brücke läuft."
