Einsatzkommission Popeye Händler aus Drogen-Kiosk „Smoki“ kommen vor Gericht

Krefeld · Die Beamten der Ermittlungskommission Popeye haben im Januar fünf deutsche Tatverdächtige aus Krefeld überführt und festgenommen. Nun beginnt am 11. August der Prozess vor der 2. Großen Strafkammer des Landgerichts.

 Die EK Popeye hat den Drogen-Kiosk an der Hubertusstraße Ecke Lindenstraße lange observiert.

Die EK Popeye hat den Drogen-Kiosk an der Hubertusstraße Ecke Lindenstraße lange observiert.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die Beamten der Einsatzkommission Popeye hatten die Krefelder Mitglieder einer Drogenbande lange observiert. Im Januar schlugen die verdeckten Ermittler zu und nahmen die Tatverdächtigen in einem Kiosk an der Hubetusstraße und in einer  nahe gelegenen Wohnung fest. In wenigen Tagen beginnt der Prozess gegen fünf Personen im Alter von 23 bis 58 Jahren vor der Zweiten großen Strafkammer des Landgerichts Krefeld.

Ab Dienstag, 11. August, müssen sich fünf deutsche Angeklagte aus Krefeld im Saal  167  wegen des Verdachts des bandenmäßigen unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge verantworten. Die Staatsanwaltschaft legt vier der Angeklagten zur Last, sich spätestens im Juni vergangenen Jahres zu einer Bande zusammengeschlossen zu haben, um insbesondere aus einem Kiosk in Krefeld heraus einen schwunghaften Handel mit Betäubungsmitteln zu betreiben. Dabei sei überwiegend Marihuana, aber auch Kokain und Amphetamin, an verschiedene „Großhändler“ und diverse „Kleinabnehmer quasi als Straßenverkauf aus dem Kiosk heraus veräußert worden.

Weil an dem Kiosk an der Hubertusstraße unter anderem ein Bild der Comic-Figur „Popeye“ prangt, wurde die Ermittlungskommission nach dem Spinat essenden Matrosen benannt. „Wir sprechen hier von einem erfolgreichen Schlag gegen die Betriebsstruktur der Drogenszene in Krefeld und nicht nur von der Ergreifung mutmaßlicher Rauschgiftkuriere“, erklärte Oberstaatsanwalt Axel Stahl seinerzeit. Der berauschende Stoff wurde unter anderem in Dosen für Babynahrung aufbewahrt. Die Ermittler beobachteten, dass teure Luxusautos wie an einem „Drive-in“ vorfuhren und die Drogen an die Wagen gebracht wurden. Straßendealer seien mit leeren Bauchtaschen am Kiosk erschienen und mit gefüllten wieder verschwunden.

Wie eine Gerichtssprecherin mitteilte, habe einer der Beschuldigten laut Anklage als Beschaffer der Betäubungsmittel fungiert und wöchentlich mehrere Kilogramm Betäubungsmittel beschafft. Durch die übrigen drei Mitglieder der Bande seien die Lagerung der Betäubungsmittel und der Verkauf erfolgt. Ein 58-jähriger Angeklagter soll aus seiner Wohnung in Krefeld heraus in rund vier Monaten insgesamt etwa 15 Kilogramm Marihuana an „Endabnehmer“ verkauft haben. Im Zuge  der Durchsuchungen der Wohnungen der Angeklagten sowie ihres Lagers seien 51,57 Gramm Kokainzubereitung und 1.531 Kilogram Cannabis sichergestellt worden.

Bei einem 29 Jahre alten Angeklagten, der für den Verkauf aus dem Kiosk verantwortlich gewesen sein soll, und dessen ebenfalls angeklagter Lebensgefährtin seien neben Marihuana, Kokain, Streckmittel für Kokain und Verpackungsmaterialien in einer Tasche mit Betäubungsmitteln eine geladene Waffe und Schlagringe sichergestellt worden. Diesem Angeklagten werde daher seitens der Staatsanwaltschaft auch bewaffnetes unerlaubtes Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge und ein Verstoß gegen das Waffengesetz zur Last gelegt.

„Für uns ist gleichzeitig wichtig, dass wir die Drogenhändler von der Straße geholt haben“, so Stahl im Januar. „Sie machen nichts anderes als Rauschgift zu verkaufen.“ Einer der mutmaßlichen Täter ist der Polizei seit längerem bekannt. Er ist schon einmal wegen Drogenhandels verurteilt worden, erhielt aber eine Strafe zur Bewährung.

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