Krefeld Grüne nennen Kita-Beiträge "schädlich", würden sie aber mittragen

Krefeld · Die Krefelder Grünen haben am Donnerstag im Kontext der aktuellen Debatte um die drastische Erhöhung der Kita-Beiträge auf den städtischen Nothaushalt verwiesen und betont, dass sie im Falle, dass der gesamte Haushalt mit dieser Frage kippt, die von der Verwaltung geplante Beitragserhöhung eins zu eins mittragen würden.

 Anja Cäsar (Grüne).

Anja Cäsar (Grüne).

Foto: Grüne

Alle anderen Ratsfraktionen sprechen sich gegen den Vorschlag der Verwaltung aus. Unsere Redaktion hatte am Donnerstag berichtet, dass auch die Grünen die Verwaltungsvorlage ablehnten. Anlass dafür waren Äußerungen von Grünen-Ratsfrau Anja Cäsar im Gespräch mit unserer Zeitung. Cäsar erklärte, dass der Vorschlag der Stadtverwaltung "familienunfreundlich" sei und dass die von der Verwaltung geplanten Erhöhungen der Beiträge für Höherverdienende "nicht so extrem ausfallen" dürfe. In dieser Form sei dies "schädlich" beim Bemühen der Stadt, Familien anzulocken. Im Notfall aber, so Cäsar im Nachgang noch einmal telefonisch, würde man die Erhöhung mittragen.

Am Donnerstag erläuterte Cäsar im Internetportal Facebook trotz ihrer aufgezählten Argumente gegen die Beitragserhöhung noch einmal: "Im Kern steht für mich die Aussage, dass wir - obwohl der Vorschlag in seiner Gesamtheit familienunfreundlich ist, wie es halt jede Belastung von Familien wäre - ihn doch mangels Alternativen mittragen würden." Die Kita-Beiträge seien bisher "eher niedrig", es werde nicht ohne Mehreinnahmen gehen. In dem Gesamtpaket sei zumindest eine solidarische Finanzierung der Kita-Beiträge auch für gering verdienende Eltern gewährleistet.

Ablehnend reagiert die UWG auf den Vorschlag der Verwaltung. Die Schmerzgrenze bei den Beiträgen sei schon jetzt erreicht. Die UWG schlägt vor, flexiblere Wochenstundenmodelle einzuführen, damit Eltern sich entscheiden können, ob sie ihr Kind mehr zu Hause oder mehr in der Kita erziehen wollen. In Krefeld würden mit einer Erhöhung für viele Familien fast doppelt so hohe Beiträge gezahlt wie in anderen Kommunen. Dies würde Familien vom Umzug nach Krefeld abhalten.

Unsere Redaktion fragte auch bei der Fraktion Die Linke nach, wie sie zu den Kita-Beiträgen steht. "Wir lehnen Kitagebühren grundsätzlich ab", antwortete sie. Stattdessen solle man die Reichensteuer einführen.

(sep)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort